30.09.2024 -- 72.737 // Zuwachs zum 31.08.24 : 4.637
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.09.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Wir haben am 26.08.24 eine Sperrverfügung der russischen Regulierungsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" erhalten. Gleichzeitig wurde auch unser Servicedienstleister aufgefordert, unsere Webseite abzuschalten. Das wird nicht passieren.
Begründet wird die Sperrung mit der Verletzung der Privatsphäre russischer Bürger. Wörtlich heißt es in der Begründung:
Die Tätigkeit der Internet-Ressource wurde als rechtswidrig und als Verstoß gegen die Rechte der Bürger auf Privatsphäre, Persönlichkeits- und Familiengeheimnis anerkannt.
Unsere Seite dürfte ab diesem Zeitpunkt aus Russland nicht mehr aufrufbar sein.
Die Verfügung als pdf-Dokument, unsere Stellungnahme dazu.
Chat oder Boards - das ist im Netz die Frage
Ist das Herumlungern auf den Boards oder im Chat nur ein Zeitvertreib für gelangweilte Menschen? OskarMaria vertritt solch einen Standpunkt, dem aber Herzdame widerspricht heftigst:
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 5. November 2001
Verbotene Nachrichten
om- Schriftsteller wollte er werden, das hatte sich der Bauernbub aus der bayrischen Provinz fest vorgenommen. Nächtens ist er von zu Hause abgehauen, sein Reisegeld bestand aus den Ersparnissen seiner Schwester, die er ihr gestohlen hatte. Und weil er meinte, dass ein richtiger Schriftsteller unter den Münchner Bohemiens was darstellen müsste, logierte er sich im besten Hotel der Stadt ein.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 30. Oktober 2001
Versteckte Botschaften
om- Es ist jetzt ein dreiviertel Jahr her, da entdeckte ich eine versteckte Nachricht auf der Webseite von Bitshunter. Er kündigte darin seinen Selbstmord an, den er dann auch vollzogen hat. Die heutige Geschichte ist nicht ganz so dramatisch, wenn auch ähnlich bewegend.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 24. Oktober 2001
Ein übler Streich !
om- Es gibt Witzbolde auf die man jederzeit gerne verzichtet. Ja deren Wirken so destruktiv ist, dass damit ein ganzes Medium zugrunde gerichtet werden kann. Solch einem Witzbold sind das Sacrificial Board und auch die BoardNachrichten zum Opfer gefallen.
Unter Verwendung der persönlichen Daten hat jemand aus dem Umfeld von The cuBAn dessen Todesnachricht abgesetzt. Er wäre beim Anschlag auf das WTC ums Leben gekommen, schrieb seine angebliche Schwester. Heute meldete sich der Moderator beim Boardchef CyclopZ wieder aus dem Urlaub zurück. Die Nachricht von seinem Tod war ein ekelhafter Fake.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 18. Oktober 2001
Zum ersten Mal sind diese News ein Gemeinschaftsprodukt von HerzDame (hd), CharNode (cn) & OskarMaria (om). Obwohl wir noch niemals zusammengearbeitet haben, verlief die Planung & Realisierung dieser Ausgabe wie geschmiert. Und ich wage zu behaupten: es sind mit die besten und abwechslungsreichsten News seit ihrem Bestehen geworden.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 15. Oktober 2001
Gulli & seine Kinder
Mit fast 15.000 Mitgliedern hat Gulli die größte Mitgliederzahl unter den großen vier Szeneboards, Cosmo, gEB, Gulli & WbC. So viele Leute bringen nicht nur eine Menge Leben auf das Board, sondern auch viele Themen, viel Verkehr auf dem Boardserver, damit hohe Kosten und natürlich auch immer wieder Probleme mit der undisziplinierten Kundschaft. Trägt man für solch ein Projekt die Verantwortung, kostet das viel Zeit und Engagement.
Zu Beginn dieses Monats ist Gulli auf einen neuen, schnelleren Server umgezogen. Alles verlief erfreulich schnell und unkompliziert. Jetzt nachdem das Board wieder stabil im Sessel sitzt, langsam das Schiff wieder Fahrt aufgenommen hat, verlassen plötzlich zwei Führungsmitglieder das Leitungsteam.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 12. Oktober 2001
Leider konnte ich in den letzten drei Wochen die Boardnachrichten nicht wie gewohnt aktualisieren. Auf Grund des Anschlags auf das World Trade Center hatte ich beruflich so viel zusätzlich zu erledigen, dass ich kaum noch das Geschehen auf den Nachrichten-brettern verfolgen konnte. Solange ich die News alleine mache, wird das immer wieder nicht zu vermeiden sein. Aber genug der Vorrede, fangen wir an.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 05. Oktober 2001
Auf Grund der entsetzlichen Ereignisse bitten wir Dich eine Minute mit uns schweigend zu verharren und den Tausenden von toten, verletzten und verstörten Menschen zu gedenken. Unsere Gedanken sind bei Ihnen, sie kommen aus der ganzen Welt und sie wünschen Frieden.
Egal welcher Religion sie angehören, egal an was sie glauben, so hoffen wir doch, dass unser Mitgefühl etwas Trost in diese Tage bringt.
aktuelle Eingangsseite zum
Sacraficial Board
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 12. September 2001
Microsoft ist wieder mal an allem schuld, behaupte ich mal ganz dreist und ungeprüft.
Seit letzter Woche vergeht kein Abend, an dem mir nicht die Telekom die kalte Schulter zeigt und mich nicht reinlassen will - ins Web. Den Anruf bei der Störungsstelle könnte ich mir eigentlich sparen. Gestern Abend zB sächselte mir eine sympathische Männerstimme in den Hörer: "Nu, glauben Sie mir, Sie sind nicht allein. In Frankfurt sind alle Server weg." Der Mann kam ins Schwärmen: "Ja und Hamburg ist auch ausgefallen und in... und in ....".
Leute glaubt mir, Schuld ist diesmal nicht die Telekom, sondern das neue Produkt von Bill Gates - Windows XP. Denn seit die ersten Kopien davon im Netz aufgetaucht sind, ist überall die Hölle los. Die einschlägigen Boards feiern Besucherrekorde, überall werden Releases auf ihre Vor- und Nachteile hin abgewogen, Seriennummern gehandelt, Tricks geprüft, wie die Zwangsaktivierung umgangen werden kann und schnelle Server zum Download gesucht. Kein Wunder, dass das Netz aus den Fugen gerät und die Server und Leitungen unter dem Andrang zusammenbrechen.
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 04. September 2001
Wer in den letzten Tagen nach einer Neuausgabe der Boardnews Ausschau gehalten hat, konnte nur den alten Käse lesen. Ja, und das tut mir nicht mal leid. Denn ich schreibe diese News in meiner Freizeit. Und bei diesem tollen Spätsommerwetter hatte ich was besseres zu tun als vor dem Computer zu hocken. Wenn ich auf die vergleichsweise wenigen Hits auf meiner Statistik-Seite schaue, dann waren in den letzten Tagen gar nicht so viele Leute online. Recht so .....
Weiterlesen: OskarMaria's Boardnachrichten vom 30. August 2001
In einem versteckten Forum bei Gulli treffen sich zur Zeit die Chefs der vier großen deutschen Boards - Cosmo, gEB, Gulli und WbC. Sie wollen in Zukunft sich regelmäßig austauschen, besser zusammen-arbeiten und auch eine gemeinsame Informationspolitik betreiben. Alles Dinge, die eigentlich schon seit langem dringend notwendig gewesen wären, aber nie in Angriff genommen wurden.
Manchmal kann der Fortschritt im Internet zum Rückschritt werden. Nein, ich will Euch mit keiner allgemeinen Kulturkritik langweilen, will nicht sagen, dass früher sowieso alles besser war. Nein, ich brauchte nur einen rhetorischen Einstieg um Euch vor den Gefahren der neuen Generation der Nachrichtenbrettern zu warnen.
Neulich in Havanna jagte ich die Familie den Malecon entlang. Die Luft war drückend schwül und kein Windhauch kühlte unsere schwitzenden Leiber. Der Jüngste führte eine Meuterei an - keinen Schritt wolle er mehr gehen, wenn er nicht gleich ein kaltes Cola oder ein Eis bekommen würde. Woher nehmen, es war kein gastliches Lokal in Sicht. "Kerle, hosch Durscht?" fragte unvermittelt ein älteres Pärchen, das auf der Betonmauer am Ufer saß. Sie outeten sich als Schwaben aus Balingen und versorgten die Plagen mit kaltem Eistee aus der Thermoskanne.
Später dann in der riesigen Eisdiele Copelia im Stadtteil Vedado trafen wir auf eine alte Liebschaft aus meiner Studentenzeit. Aber - warum ich Euch das alles hier erzähle?
Nun, neulich bin ich mal im Netz spazieren gegangen. Über die großen und kleinen Marktplätze der Boardcommunities, durch die Großstädte und durch die Hinterhöfe des Webs. Und Leute ich sage Euch, überall treffe ich alte Bekannte wieder oder zumindest bekannte Namen.
Langsam blättert auch bei der Generation der Unbesiegbaren der Lackpanzer ab und sie werden verletzlich. Ich rede von den Leuten, die seit vielen Jahren mit Macht gegen den Strom geschwommen sind, deren Ideale nicht die tägliche Konkurrenz und der Kampf um materielle Dinge waren. Sondern die versucht haben neue, menschlichere Werte zu schaffen und dafür gelebt haben.
Die Nachricht auf Sacrificial klang verheißungsvoll. Mehr als 30 Gigabyte mit Pornofilmen bot Averna im Downloadforum zum sofortigen Verkehr dar. Da lachte das Männerherz und die Boardmitglieder standen gleich Schlange, um von den köstlichen Schweinereien zu naschen.
Es soll sie noch geben, diese merkwürdige Spezies Mensch, die ihre Autos liebevoll mit vielerlei Schnickschnack aufpolieren, das Fahrgestell tunen und den Motor tiefer legen. Dabei wenden diese Leute viele, viele Arbeitsstunden, zehntausende von Kröten, den gesamten Familien- und Freundesclan auf, um am Schluss mit viel Glück bei einem Treffen von Autoenthusiasten einen schnöden Pokal oder eine geile Braut zu ergattern.
Das German-Elite Board (kurz gEB) musste vor Tagen seine Pforten schließen. Angeblich hat ein Provider die Leitung zu ihrem Netzserver gekappt. Leider kann ich nicht vom dortigen Boardleben berichten, weil ich im Januar bei einem der vielen Serverwechsel vergaß, mich neu auf dem gEB anzumelden.
Was wird bloß aus dem Internet. Nachdem den großartig gestarteten Internetfirmen langsam das Geld ausgeht, nachdem viele Firmenträume wie Seifenblasen zerplatzen, hängen auf einmal überall virtuelle Klingelbeutel mit der Parole "Haste mal nen Euro".
Ärger kann Coolashacka auf seinem CSB-Board überhaupt nicht brauchen. Meine kleine Spitze, dass man am Eingang bei den Moderatoren seine Zähne abgeben müsse, wurde zwar anfänglich mit Humor genommen. Irgendwie scheint die Sache doch den Zahnnerv einiger Verantwortlicher getroffen zu haben. Man editierte im entsprechenden Topic schnell mal den Link zu den Boardnews weg und sperrte das Thema.
Den Boardhoppers ist ihr Moderator Oemmeskirchen abhanden gekommen. Ich hatte das gemeldet. Vor ein paar Tagen schaute er nach über sechs Wochen Abstinenz mal wieder vorbei. Sein Auftritt las sich aber nicht so, als ob er mit den Hoppers noch viel im Sinn hätte. Wie die Sache auch ausgeht, welch Geistes Kinder einige Hoppers sind, konnte man mit Genuss in einigen Themenbeiträgen um den verschwundenen Oemmeskirchen nachlesen.
Dass manche Programme den Computer ausspähen und heimlich eine Verbindung über das Internet mit ihrer Herstellerfirma aufnehmen, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Dablobb sammelt all diese Informationen auf Bavariantommies Seite it-secure-x.
Unsere Putzfrau ist eine junge, allein erziehende Mutter zweier Kinder, die ihr Leben fest im Griff hat und die nichts so schnell erschüttern kann. Vor ein paar Tagen hat sie einen lukrativen Job als Putze & Haushälterin bei einem jungen, beruflich erfolgreichen Singel gekündigt. Wie ich so am PC sitze, erzählt sie mir die Hintergründe.
Mitten in unseren Arbeiten zum Abschluss des Monats September hat Corona heftig zugeschlagen. Die gesamte Epedemie blieb dieser Mitarbeiter von jenen Viren verschont - aber wahrscheinlich gilt auch hier das Motto: Irgendwann erwischen wir auch dich.
Es wird in den kommenden Tagen deshalb etwas ruhiger auf unserer Webseite zugehen.
Die Aktualisierung der Listen der Regionen schreitet trotzdem voran, wie man an den häufigen neuen regionalen Seiten erkennen kann.
Um die russische Sperre zu umgehen, haben wir eine zusätzliche Domain mit dem neuen Namen gibtsnet.eu eingerichtet. Dieser Zugriff kann auch ganz allgemein von jedermann benutzt werden, denn er verspricht unter Umständen schnellere Ladezeiten unserer Seiten - besonders bei Zugriffen aus dem Ausland. Zudem bleiben die Besucher anonym.
Im Moment führen wir vier Sonderrubriken - Kriegsbilder, "ohne viele Worte", Friedhöfe Region Krasnodar und Gruppe Wagner - ohne Region. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht unvermindert weiter und die Opferzahlen gehen nicht zurück. Bis heute haben wir die Daten bis zum 18.09.24 verarbeitet, einen zuverlässigen Abschluss zum September werden wir erst in etwa 12-14 Tagen vorlegen können.
Eine einfache, aber vorläufige Zahl der russischen Kriegstoten bis Ende September, die wir dann in unserer Datenbank haben, wird noch etwa drei Tage dauern findet ihr aktuell im Kopf der Seite.
Der Telegram-Kanal des großen russischen Ehrenfriedhofs in Mytischtschi wurde gelöscht. Alle von uns veröffentlichten Links, die mit der Adresse "https://t.me/fvm_pzo_memory/" beginnen, sind nicht mehr zu erreichen.
Einen Teil der Inhalte findet man im neuen Kanal "https://t.me/fvm_pzo_mo/", aber eben an neuer Stelle, so dass wir die Adressen nicht einfach automatisch umwandeln können. Zudem wurde die Benutzung des neuen Kanals stark eingeschränkt.
Das ist einer der Gründe, warum wir für alle von uns erfassten Kriegstoten auch Kopien der Seiten als Beleg speichern.
Это попытка обойти российский запрет на «OskarMaria». По крайней мере для наших текущих страниц это тоже должно работать из России.
Мы использовали для этого новый домен, который, надеемся, не заблокируют так быстро. Название представляет собой сокращенную форму немецкого выражения «нет».
Итак, теперь вы также можете связаться с нами по адресу
https://www.gibtsnet.eu
За скорейший и прочный мир.
Für unsere russischen Besucher
Es ist ein Versuch, die russische Sperre für OskarMaria zu umgehen. Er müsste zumindest für unsere aktuellen Seiten auch aus Russland funktionieren.
Wir haben eine neue Domain dafür benutzt, die man hoffentlich nicht so schnell blocken kann. Der Name ist eine verkürzte Form des deutschen Ausdrucks "gibt es nicht".
Also - ab sofort kann man uns auch unter https://www.gibtsnet.eu erreichen.
Auf einen baldigen dauerhaften Frieden.
Leider scheint die russische Sperrverfügung für unsere Seite zumindest in Russland zu wirken. Bei der Suche nach OskarMaria mit der russischen Suchmaschine Yandex sind wir von der zweiten Stelle weit nach hinten gerutscht.
Wir haben leider nur wenig Zeit für technische Spielereien. So haben wir eine zweite Domain mit anderer IP-Adresse auf unsere Seite geschaltet, doch ganz zielführend ist das noch nicht.
Und dann haben wir auch noch ein Problem mit Google. Eine Gaststätte in München hat sich vor einigen Jahren ebenfalls den Namen OskarMaria in der selben Schreibweise zugelegt und gleich noch als Marke eintragen lassen. Allerdings waren wir mit dem Namen Jahre früher aktiv - also eigentlich kein Problem. Nur kamen danach regelmäßig Tischreservierungen bei uns an. Damit war irgendwann mal Schluss, nämlich als Google uns in den Suchanfragen nach hinten katapultiert hatte. Und so leben wir mit der Tatsache, dass wir mit unseren hohen Benutzerzahlen bei den Suchmaschinen Bing, DuckDuckGo auf den vorderen Plätzen zu finden sind, bei Google aber ganz hinten.
Wir haben unseren Beitrag über das kleine Dorf Kanaewka noch einmal nach vorne geschoben, da er durch unsere Auguststatistiken schnell nach hinten durchgerutscht ist.
Wir haben über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen aufgezeigt, wie der russische Angriffskrieg sich auch in kleinen Gemeinden in der Provinz manifestiert.
Falls nichts dazwischen kommt, können wir die Zusammenfassung des Monats August am späten Abend des kommenden Mittwochs Donnerstags (12.09.24) vorlegen.
Es ist ein ständiges Rennen gegen die Zeit - wenn wir uns eine Wochenendpause gönnen, dann ist es auf Grund der vielen Kriegsopfer nur schwer möglich, wieder aktuell zu werden.
09.09.24 -- OM
Im Zeitraum ab dem 15. August sind die Berichte über getötete russische Soldaten zurückgegangen. Die Anzahl der gefallenen Soldaten, die wir bearbeiten, ist aber gleichbleibend sehr hoch. Das erklärt sich daraus, dass immer mehr Altfälle öffentlich werden.
Es gibt Verzeichnisse von Friedhöfen, bei denen die Toten aus dem Krieg gegen die Ukraine ausgewiesen werden, es gibt Filme, die die Kriegsgräber auf den Friedhöfen dokumentieren und es gibt Initiativen, die in den Regionen systematisch die Friedhöfe und Medien nach gefallenen Soldaten durchsuchen. So kommen eine Menge Altfälle auf unseren Tisch.
Soweit möglich, werden wir in unserem Abschluss des Monats August versuchen, die Anzahl zu quantifizieren.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Kirill Jewgenjewitsch, 19 Jahre
Die abgelegene Provinzhauptstadt Birobidschan in der "Jüdisch Autonomen Oblast" im fernen Osten Russlands war die Heimat von Kirill Jewgenjewitsch Sidelnikow, geboren am 9. Oktober 2004. Dort wäre er besser geblieben und hätte die Blümchen auf dem Helm seiner Mutter oder einer jungen Frau gebracht. Seine lange Reise ins Kriegsgebiet endete am 16.09.24.
Da angeblich das Leben in der Region Samara so viel günstiger wäre als in den russischen Metropolen, gehörte die Prämienzahlung für Freiwillige zu den Niedrigsten in ganz Russland. Aber ganz offensichtlich ließen sich in Samara nicht mehr genügend Freiwillige finden, die für jene 1,2 Millionen Rubel (etwa 12.000 €) bereit waren, ihre Leben oder ihre Gesundheit zu gefährden.
So beschloss die Regierung am 11. Oktober 24, ab Mitte des Monats deutlich mehr zu bezahlen. Jetzt gibt es ganze zwei Millionen Rubel (ca. 20.000 €), wenn man in Samara einen Vertrag mit dem russischen Militär eingeht.
Eine ziemlich skurile Meldung wurde in zahlreichen lokalen VKontakte-Kanälen aus der Region Saratow abgesetzt. Lassen wir die Autorin zu Wort kommen:
Bogdan Sergejewitsch Jewsejew, geboren am 10.04.2003, starb den Heldentod bei einem militärischen Zusammenstoß im Gebiet Cherson, Siedlung Kosatschije Lageri.
Abgehärtet durch Sport, Goldmedaillengewinner im Sambo, wich Bogdan nie zurück, aber das feindliche Schrapnell unterbrach sein Leben am 02.09.2024...
Im Saratower Institut für Innere Truppen war Bogdan einer der besten Kadetten in seinem Kurs. Und als einer der Besten wurde er gleich im 3. Jahr in die Zone des Nordöstlichen Militärbezirks geschickt, um die Ehre und den Mut der ruhmreichen russischen Soldaten in der Praxis zu zeigen.
In der Region Belgorod wurde am 27. August 24 die erste Frau getötet, die aus der Haft für den russischen Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Jelena Pimonenkowa war 37 Jahre alt und stammte aus der Stadt Pikaljowo in der Oblast Leningrad.
Jelena hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Sie wurde im Alter von 23 Jahren zunächst wegen Messerangriffs auf einen Mann verurteilt, dann wegen Autodiebstahls, Raubüberfalls, Sachbeschädigung fremden Eigentums und Morddrohungen. Im Jahr 2024 saß Jelena wegen Diebstahls in einer Frauenkolonie in Uljanowka, ebenfalls in der Region Leningrad gelegen.
Auch dort wurde für den Kriegsdienst in der Ukraine geworben. 60 Frauen meldeten sich, zehn wurden ausgesucht darunter Jelena.
Ohne jegliche medizinische Ausbildung wurde sie so zur „Sanitäterin im Gefangennahmekommando eines Angriffszuges“. Drei Wochen lang wurde Jelena an Waffen geschult, danach ging es an die Front und sie musste Verwundete evakuieren und Leichenteile aufsammeln.
Wie genau Jelena getötet wurde ist unklar. Angeblich wäre sie von einem Auto angefahren worden. Am 25. September 24 wurde sie begraben.
Unsere kleine Geschichte spielt in der tatarsischen Großstadt Nabereschnyje Tschelny und handelt von Wladimir Golub, 44 Jahre. Der Mann arbeitete bei dem Lastwagenhersteller Kamaz als Schweißer.
In seiner Freizeit hatte er vielfältige Interessen, nahm Gesangsunterricht und nahm Tiktok- und Youtube-Videos auf. Mit seiner Ehefrau hatte er 11 Kinder, dazu hatte er seit dem Jahr 2000 noch eine geheim gehaltene Beziehung, aus der drei Kinder hervorgingen.
Und weil das noch nicht genug ist, konvertierte Wladimir zum Judentum, trug nur noch Kippa und nannte sich Abraham Israilewitsch Melech.
Als die Sache mit der zweiten Beziehung aufflog, zog Wladimir/Abraham zuhause aus, bei der zweiten Frau ein und ließ sich scheiden. Seine berufstätige Ex-Ehefrau bekam Probleme mit dem Jugendamt, weil eine alleinerziehende und arbeitende Mutter mit 11 Kindern sicher überfordert ist.
Seinen neuen Namen ließ er sich in den Pass eintragen und wahrscheinlich wollte Abraham auch im Krieg seine vielfältigen finanziellen Probleme lösen. Im Juli 2024 schloß er einer Vertrag zum Kriegsdienst, zwei Monate später war er tot. Am 2. Oktober wurde er in der tatarischen Stadt Jelabuga begraben.
Ildar Saidow hatte eine steile Kariere beim russischen Zoll hinter sich gebracht. Seit 1995 war er in leitender Funktion in verschiedenen Regionen Russlands tätig, bis er schließlich 2017 erst zum kommisarischen und dann zum regulären Leiter des Zolls von Astrachan, Wolgograd und Kalmückien im Rang eines Generalmajors aufstieg.
Doch fünf Jahre später stand er wegen Bestechlichkeit vor Gericht und wurde zu sieben Jahre Haft verurteilt.
Er wäre reingelegt worden, meint seine Frau und ein ehemaliger Mitarbeiter schrieb: "In solchen Strukturen gibt es oft zwei ungleiche Kategorien. Diejenigen, die inhaftiert wurden, und diejenigen, die nicht verurteilt werden. "
Auch Ildar zog die Option "Sie kommen aus dem Gefängnis frei" in einer Sturm-V Einheit, setzte damit alles auf eine Karte und verlor. Am 14 September erhielten seine Angehörigen die Nachricht seines Todes, er wurde in Tatarstan begraben.
Der uns als zuverlässig bekannte Telegramkanal "Wütendes Tschwaschien" berichtete im September aus der russischen Teilrepublik:
Obdachlose werden gezwungen, in den Krieg zu ziehen
Leser erzählen uns, dass in den Regionen Tschuwaschiens die Razzien gegen Obdachlose und Menschen in schwierigen finanziellen und sozialen Situationen zugenommen haben. Einer von ihnen war Viktor Wladimirowitsch Dutow aus dem Bezirk Wurnarski. Einheimische sagen, er habe keinen festen Wohnsitz und Probleme mit Alkohol gehabt.
Im Bezirk Zilairsky in Baschkortostan leben etwa 15.000 Menschen. Der Leiter des Bezirks, Boris Melkoedow, muss häufig sich mit den Folgen des russischen Angriffskrieges beschäftigen. Verletzten überreicht er Orden, für gefallene Soldaten hält er ausgefeilte Grabreden. Am 17. September 24 sprach er den Nachruf für Chaerzaman Atangulow, der an der Front getötet wurde. Daraus wollen wir zitieren:
Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben. Alles liegt in unserer Hand, und es hängt von uns ab, wie wir leben werden. Chaerzaman Halilowitsch ist ein Mann, der sein Heimatland und uns verteidigt hat. Dank solcher Menschen leben wir unter einem friedlichen Himmel.
Natürlich ist jeder Krieg ein Weg zum Frieden. Und solche Menschen, ihre Taten sind notwendig, damit wir uns frei fühlen und den Frieden und die Ruhe spüren, die wir haben. Es ist schwierig, unsere Leute so zu treffen. Wir hoffen immer, dass sie lebendig und gesund zurückkommen. Das ist natürlich ein großer Kummer. Wenn wir nicht stark sind, wird es kein Land mehr geben. Er wird als ein kluger Mann in unserer Erinnerung bleiben. Lasst uns zusammenhalten und uns in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen.
Eine Vielzahl von ethnischen Kasachen wurde bereits im Krieg gegen die Ukraine getötet, wir haben darüber berichtet. Diese Männer lebten meist in Russland, mit und ohne russische Staatsbürgerschaft. Durch einen Vertrag mit dem Militär zum Kriegsdienst konnte man viel verdienen und falls notwendig, auch die russische Staatsbürgerschaft erhalten. Kasachische Bürger, die am Krieg teilnehmen, werden in Kasachstan strafrechtlich verfolgt.
Der kasachische Journalist Lukpan Achmedjarow berichtete am 16. September von einem in der Stadt Oral in Kasachstan lebenden Mann, Aibek Ramasanow, geboren 17.07.1983, der bei einer Firma in Westkasachstan gearbeitet hatte. Im Jahr 2023 meldete sich Aibek freiwillig beim russischen Militär zum Kriegsdienst in der Ukraine und wurde dort getötet. Sein genaues Todesdatum wird genannt, aber Aibek bekam am 2. August noch die russische Staatsbürgerschaft.
Auf Instagram warnt der Journalist Achmedjarow zudem seine Leser: "Wichtiger Hinweis: Schützen Sie Ihre Psyche und Ihre nahen Verwandten vor übermäßigem Genuss russischen Fernsehens. Russische Propaganda tötet."
Nachdem bisher im Jahr 2024 die Region Burjatien in Bezug auf die Kriegsopfer nicht so auffällig war wie zuvor, dürften im Monat September wieder deutlich mehr Kriegsopfer dazu kommen. In einer Liste mit etwa 20 neuen, im Krieg gefallenen Burjaten finden wir auch Waleri Wladimirowitsch Rintschinow, geboren am 28. Mai 1980 und getötet am 4. September 24.
"Im Gedenken an alle, die Valery kannten, oder wie ihn alle nannten – Bazyr, blieb er freundlich, großzügig und immer bereit, den Bedürftigen zu helfen," heißt es in seinem Nachruf.
Wie so eine Hilfe aussehen kann, zeigte Valery im Jahr 2019. Bei einem verbalen Streit mit einem betrunkenen Dorfbewohner stach Valery jenem mit einem Messer in den Bauch. Glücklicherweise überlebte der Mann den Stich und Valery bekam zusammen mit einem älteren Delikt vier Jahre Haft aufgebrummt.
Das erklärt nicht ganz, warum Valery in einem Sturm-V Todeskommando gelandet ist, denn Ende 2023 wäre seine Haft beendet gewesen. Es ist wahrscheinlich, dass seither weitere Delikte zur Anklage standen.
Waleri Narsow dürfte der Bürgermeister der ländlichen Siedlung Tegeschewskoje in der Region Urmarskij in der Republik Tschuwaschien sein. Am 17. September informiert er seine Mitbürger:
Wir informieren Sie, dass die Beerdigung des verstorbenen Kriegers Eduard Fedorowitsch Kandakow aus dem Dorf Tegeschewo, der bei Militäreinsätzen ums Leben kam, am Mittwoch, 18. September 2024, stattfinden wird.
Die Leiche des verstorbenen Teilnehmers der Sondermilitäroperation, Eduard Fedorovich Kandakov, wird am 17. September 2024 um 13:00 Uhr mit dem Zug in die Stadt Kasan (Tatarstan) gebracht und dann mit einem Sonderwagen in das Dorf Tegeschewo gebracht...
Die Bewohner des Dorfes Tegeschewo (erwachsene und gesunde Männer) werden gebeten, sich am Morgen des 18. September auf dem Friedhof des Dorfes Tegeschewo zu versammeln und beim Ausheben eines Grabes zu helfen.