Immer wieder berichten wir über kleine Ethnien, die in den abgelegensten und unwirtlichsten Gegenden Russlands leben, fernab unserer Zivilisation, die gezielt für den russischen Angriffskrieg geworben werden. Die Unwissenheit dieser Menschen über das aktuelle politische Geschehen weit weg von ihrer eigenen Lebensrealität und die vielen ausgelobten Rubel verführen immer wieder Menschen aus diesen Regionen in einem Krieg mitzumachen, der definitiv nicht ihrer ist. So kommt es, dass viele Regionen des hohen Nordens in unserer Statistik der Opfer im Krieg gegen die Ukraine - gemessen an der Bevölkerung - ganz weit vorne liegen.
Ein Beispiel dafür ist die Nachrichtenagentur von Tschukotka, die auf ihrer Titelseite im Internet inzwischen schamlos und gezielt für den Freiwilligendienst in der russischen Armee wirbt. Das sind die Resultate:
Schon wieder sind wir in dem kleinen Tschukschen-Dorf Ryrkaipij mit 500 Einwohnern, das völlig abgelegen an der Nordküste Tschukotkas liegt. Über das Dorf haben wir bereits berichtet. Jetzt ist der zweite Einwohner dieses Dorfes im Krieg gefallen. Dimitri Ettynekei, geboren am 13. November 2001 aus dem Dorf Ryrkaipij, hatte sich im Jahr 2024 freiwillig für den Krieg gemeldet und wurde am 21. August 24 getötet.
Ein noch abgelegeneres Dorf im Norden Tschukotkas ist das Dorf Nutepelmen mit nur etwa 150 Einwohnern. Wir hatten bereits über den Tod von Roman Rachthyn (Bericht) und Waleri Sleptsow (Bericht) geschrieben. Am 9. August 24 wurde der dritte Bewohner dieses kleinen Ortes getötet. Juri Chaletsky, geboren am 10. September 1998, hatte sich bereits im Sommer 2023 freiwillig gemeldet.
Die Berichte im übersetzten Original:
SVO -- 12.09.2024 um 16:22 h -- Link
Ein Eingeborener des Dorfes Ryrkaipiy starb während einer Sonderoperation
Am Donnerstag, dem 12. September, gab die Verwaltung des Zivilschutzes von Egvekinot den Tod eines Teilnehmers einer speziellen Militäroperation bekannt. Während der Kämpfe wurde Dmitry Ettynekey, ein Eingeborener des Dorfes Ryrkaipij, getötet. An der Front diente er als Kommandeur eines motorisierten Schützenbataillons, berichtet die Nachrichtenagentur Tschukotka.
Dmitry Ettynekey wurde am 13. November 2001 geboren. Nach seinem Schulabschluss studierte er der "multidisziplinären Fachschule" von Tschukotka. Er zeigte Erfolge ibei seinem seinem Studium, zum Beispiel wurde er Preisträger ersten Grades bei der III. Allrussischen Olympiade „Technologie zur Erstellung von Buchhaltungsberichten“. Auch im Militärsport-Mehrkampf erzielte der Student gute Ergebnisse; er wurde Bronzemedaillengewinner im Luftgewehrschießen.
Dmitry Ettynekey beschloss, im Jahr 2024 an die Front zu gehen. Im Rang eines Wachfeldwebels diente er beim Militär als Kommandeur einer motorisierten Schützengruppe. Gestorben am 21. August bei der Durchführung von Kampfeinsätzen.
„ Freunde und Familie werden sich an Dmitry als einen freundlichen, sympathischen und fröhlichen Menschen erinnern. Die strahlende Erinnerung an ihn wird für immer in den Herzen eines jeden von uns bleiben. Wir sprechen der Familie und den Freunden unser aufrichtiges Beileid aus “, sagte die Egvekinot-Regierung. Der Soldat wird in seinem Heimatdorf Ryrkaipia beigesetzt. Nach Angaben der Kreisverwaltung wird den Angehörigen des Verstorbenen jede notwendige Hilfe geleistet.
SVO -- 29.08.2024 um 19:05 -- Link
Ein Scharfschütze aus Nutepleman starb während einer Sonderoperation
Am Donnerstag, den 29. August, meldete die Verwaltung der staatlichen Administration von Egvekinot den Tod des Soldaten Juri Chaletsky.
Der aus dem Dorf Nutepeplmen stammende Soldat wurde während einer militärischen Spezialoperation getötet, berichtet die Nachrichtenagentur „Tschukotka“.
Nach Angaben der Verwaltung von Egvekinot wurde Juri Chaletsky am 10. September 1998 geboren. Er studierte in dem Dorf Nutepeplmen.
Im Sommer 2023 ging er an die Front und war Scharfschütze. Er starb am 9. August bei der Ausführung von Kampfaufgaben. Er wurde posthum mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet. Weitere Informationen über den Soldaten sind nicht bekannt.
„Er war ein wohlwollender und zuverlässiger Mensch. Die helle Erinnerung an ihn wird für immer in den Herzen eines jeden von uns bleiben. Wir sprechen der Familie und den Freunden von Juri Wjatscheslawowitsch unser Beileid aus. Der Familie wird jede notwendige Hilfe zuteil“, teilte die Verwaltung von Egvekinot mit. Juri Chaletsky wird in seinem Heimatdorf beigesetzt werden. Die Verwaltung wird zusätzlich über die Zeremonie des Abschieds von dem Soldaten informieren.
Auf der Titelseite der Nachrichtenagentur von Tschukotka findet sich aktuell die rechts abgebildete Anzeige. Der übersetzte Text lautet:
Das Militärkommissariat rekrutiert Vertragssoldaten für den Wehrdienst
Die Verteidigung des Heimatlandes ist eine würdige Angelegenheit
Kontaktieren Sie die Militärkommissariate:
- Anadyr und Anadyrsky Bezirk (42722) 26.02.96
- GO Pevek – (42737) 21.04.48
- GO Egwekinot (42734) 22.02.30
- GO Region Provideniya und Tschukotka (42735) 21.02.95
- Bezirk Bilibinsky (42738) 2-63-82
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