Da angeblich das Leben in der Region Samara so viel günstiger wäre als in den russischen Metropolen, gehörte die Prämienzahlung für Freiwillige zu den Niedrigsten in ganz Russland. Aber ganz offensichtlich ließen sich in Samara nicht mehr genügend Freiwillige finden, die für jene 1,2 Millionen Rubel (etwa 12.000 €) bereit waren, ihre Leben oder ihre Gesundheit zu gefährden.
So beschloss die Regierung am 11. Oktober 24, ab Mitte des Monats deutlich mehr zu bezahlen. Jetzt gibt es ganze zwei Millionen Rubel (ca. 20.000 €), wenn man in Samara einen Vertrag mit dem russischen Militär eingeht.
- Nachricht: 28.09.2024
- Name: Semjon Badajewitsch Borkhonow
- Geboren: 3. August 1971
- Wohnort: Dorf Baischa, 259 Einwohner (2010)
- Region: Irkutsk
- Ausbildung: abgeschlossene Sekundarschule
- Beruf: Schweißer in einem Hüttenwerk, Job bei einem Sicherheitsdienst, arbeitete als Fahrer in Chabarowsk und Blagoweschtschensk und Arbeiter im Baugewerbe
- Familie: Tochter
- Militärvertrag: 28. August 2024
- Getötet: 16. September 2024
- Beisetzung: 28.09.2024
- Nachricht: 26.09.2024
- Name: Pawel Nikolajewitsch Nasarow
- Geboren: unbekannt
- Wohnort: Dorf Naumkino, 700 Einwohner (2010)
- Region: Baschkirien
- Beruf: unbekannt
- Familie: unbekannt
- Militärvertrag: 26.12.2023
- Getötet: 27.01.2024
- Beisetzung: 29.09.2024
- Nachricht: 24.09.2024
- Name: Maxim Nikolajewitsch Nikitin
- Geboren: 11. Juli 2001
- Wohnort: Dorf Barda, ca. 10.000 Einwohner, 95% davon Baschkiren & Tataren
- Region: Perm
- Beruf: unbekannt
- Familie: unbekannt
- Dienstverpflichtung: Vertrag 31. März 2024
- Getötet: 5. Juni 2024
- Beisetzung: 24. September 2024
- Nachricht: 25.09.2024
- Name: Artem Walerjewitsch Maslow
- Geboren: 16. Februar 1985
- Wohnort: Dorf Kobra, ca. 1.000 Einwohner
- Region: Kirow
- Beruf: unbekannt
- Familie: unbekannt
- Dienstverpflichtung: Vertrag 17. Februar 24
- Getötet: 4. April 2024
- Beisetzung: nach 28.09.2024
Eine ziemlich skurile Meldung wurde in zahlreichen lokalen VKontakte-Kanälen aus der Region Saratow abgesetzt. Lassen wir die Autorin zu Wort kommen:
Bogdan Sergejewitsch Jewsejew, geboren am 10.04.2003, starb den Heldentod bei einem militärischen Zusammenstoß im Gebiet Cherson, Siedlung Kosatschije Lageri.
Abgehärtet durch Sport, Goldmedaillengewinner im Sambo, wich Bogdan nie zurück, aber das feindliche Schrapnell unterbrach sein Leben am 02.09.2024...
Im Saratower Institut für Innere Truppen war Bogdan einer der besten Kadetten in seinem Kurs. Und als einer der Besten wurde er gleich im 3. Jahr in die Zone des Nordöstlichen Militärbezirks geschickt, um die Ehre und den Mut der ruhmreichen russischen Soldaten in der Praxis zu zeigen.
- Nachricht: 22.09.2024
- Name: Maruf Mansurowitsch Mirzojew
- Geboren: 11.09.1985 in Usbekistan
- Wohnort: Dorf Glasunowskaja, ca. 1.200 Einwohner
- Region: Wolgograd
- Beruf: Arbeiter
- Familie: unbekannt
- Dienstverpflichtung 1: Söldner der Gruppe Wagner, schwer am Herz verletzt, bekam russische Staatsbürgerschaft
- Dienstverpflichtung 2: Freiwilliger ab 06.09.2023
- Getötet: 19. Februar 2024
- Beisetzung: 18. September 2024
In der Region Belgorod wurde am 27. August 24 die erste Frau getötet, die aus der Haft für den russischen Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Jelena Pimonenkowa war 37 Jahre alt und stammte aus der Stadt Pikaljowo in der Oblast Leningrad.
Jelena hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Sie wurde im Alter von 23 Jahren zunächst wegen Messerangriffs auf einen Mann verurteilt, dann wegen Autodiebstahls, Raubüberfalls, Sachbeschädigung fremden Eigentums und Morddrohungen. Im Jahr 2024 saß Jelena wegen Diebstahls in einer Frauenkolonie in Uljanowka, ebenfalls in der Region Leningrad gelegen.
Auch dort wurde für den Kriegsdienst in der Ukraine geworben. 60 Frauen meldeten sich, zehn wurden ausgesucht darunter Jelena.
Ohne jegliche medizinische Ausbildung wurde sie so zur „Sanitäterin im Gefangennahmekommando eines Angriffszuges“. Drei Wochen lang wurde Jelena an Waffen geschult, danach ging es an die Front und sie musste Verwundete evakuieren und Leichenteile aufsammeln.
Wie genau Jelena getötet wurde ist unklar. Angeblich wäre sie von einem Auto angefahren worden. Am 25. September 24 wurde sie begraben.
- Nachricht: 19.09.2024
- Name: Alexander Sergejewitsch Malik
- Geboren: 17.06.1981 in Tadschikistan
- Wohnort: Stadt Suchoi Log
- Region: Swerdlowsk
- Beruf: Bauarbeiter
- Familie: unbekannt
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, 14. Mai 2024
- Getötet: 9. Juli 2024
- Beisetzung: 20. September 2024
- Nachricht: 19.09.2024
- Name: Alexej Wiktorowitsch Badanin
- Geboren: 23.07.1977
- Wohnort: Stadt Kosmodemjansk
- Region: Mari El
- Beruf: Arbeiter in einem Kopierwerk
- Familie: unbekannt
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, 10. Juli 2024
- Getötet: 23. Juli 2024
- Beisetzung: 20. September 2024
- Nachricht: 19.09.2024
- Name: Anatoli Iwanowitsch Glebow
- Geboren: 14. August 1987
- Wohnort: Gorno-Altaisk
- Region: Republik Altai
- Ausbildung: Automechaniker und Gipser-Maler
- Beruf: unbestimmt
- Familie: verheiratet
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, Juni 2024
- Getötet: 13. Juli 2024
- Beisetzung: 20. September 2024
- Kommentar: Als liebevoller und aufmerksamer Sohn, Ehemann, Neffe und Freund wird er für immer in den Herzen seiner Lieben bleiben.
- Nachricht: 19.09.2024
- Name: Iljas Rafailowitsch Nasardinow
- Alter: 36 Jahre
- Wohnort: Dorf Sokolowa, 366 Bewohner (2010)
- Region: Swerdlowsk
- Beruf: Arbeiter im Dorf
- Familie: Frau und Kinder
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, 7. August 2024
- Getötet: 30. August 2024
- Beisetzung: 20. September 2024
- Kommentar: „Ilyas absolvierte die Pyrite-Schule, arbeitete in den Unternehmen des Dorfes. Er war ein Mann, der sein Wort hielt, ehrlich und mitfühlend und hatte keine Angst vor den Schwierigkeiten des Lebens“, sagten Freunde der Familie.
Unsere kleine Geschichte spielt in der tatarsischen Großstadt Nabereschnyje Tschelny und handelt von Wladimir Golub, 44 Jahre. Der Mann arbeitete bei dem Lastwagenhersteller Kamaz als Schweißer.
In seiner Freizeit hatte er vielfältige Interessen, nahm Gesangsunterricht und nahm Tiktok- und Youtube-Videos auf. Mit seiner Ehefrau hatte er 11 Kinder, dazu hatte er seit dem Jahr 2000 noch eine geheim gehaltene Beziehung, aus der drei Kinder hervorgingen.
Und weil das noch nicht genug ist, konvertierte Wladimir zum Judentum, trug nur noch Kippa und nannte sich Abraham Israilewitsch Melech.
Als die Sache mit der zweiten Beziehung aufflog, zog Wladimir/Abraham zuhause aus, bei der zweiten Frau ein und ließ sich scheiden. Seine berufstätige Ex-Ehefrau bekam Probleme mit dem Jugendamt, weil eine alleinerziehende und arbeitende Mutter mit 11 Kindern sicher überfordert ist.
Seinen neuen Namen ließ er sich in den Pass eintragen und wahrscheinlich wollte Abraham auch im Krieg seine vielfältigen finanziellen Probleme lösen. Im Juli 2024 schloß er einer Vertrag zum Kriegsdienst, zwei Monate später war er tot. Am 2. Oktober wurde er in der tatarischen Stadt Jelabuga begraben.
Wladimir mit Familie Nr. 1
Ildar Saidow hatte eine steile Kariere beim russischen Zoll hinter sich gebracht. Seit 1995 war er in leitender Funktion in verschiedenen Regionen Russlands tätig, bis er schließlich 2017 erst zum kommisarischen und dann zum regulären Leiter des Zolls von Astrachan, Wolgograd und Kalmückien im Rang eines Generalmajors aufstieg.
Doch fünf Jahre später stand er wegen Bestechlichkeit vor Gericht und wurde zu sieben Jahre Haft verurteilt.
Er wäre reingelegt worden, meint seine Frau und ein ehemaliger Mitarbeiter schrieb: "In solchen Strukturen gibt es oft zwei ungleiche Kategorien. Diejenigen, die inhaftiert wurden, und diejenigen, die nicht verurteilt werden. "
Auch Ildar zog die Option "Sie kommen aus dem Gefängnis frei" in einer Sturm-V Einheit, setzte damit alles auf eine Karte und verlor. Am 14 September erhielten seine Angehörigen die Nachricht seines Todes, er wurde in Tatarstan begraben.
- Nachricht: 18.09.2024
- Name: Wladimir Wladimirowitsch Wyschinski
- Geboren: 15. Oktober 1988
- Wohnort: Jasnaja Poljana, 760 Bewohner (2010)
- Region: Orenburg
- Beruf: Arbeiter in der Landwirtschaft
- Familie: "hatte viele Freunde"
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, 14. Juli 2024
- Verletzung: Krankenhaus wg. Granatenschock und Armverletzung am 27.07.24. Noch nicht verheilt am 11.08. zurück an die Front
- Getötet: 25. August 2024
- Beisetzung: 11. September 24
- Kommentar: Unsere Männer und Jungs haben es schwer gehabt! Nicht jeder wird aus der Schlacht zurückkehren! Das ist ein Krieg bis zum bitteren Ende! Er hat seine heilige Pflicht zum höchsten Preis erfüllt! Danke, Sohn unseres Vaterlandes! Ewige Erinnerung und Ehre für den mutigen Befreier des Mutterlandes von den Bandera-Faschisten!
Der uns als zuverlässig bekannte Telegramkanal "Wütendes Tschwaschien" berichtete im September aus der russischen Teilrepublik:
Obdachlose werden gezwungen, in den Krieg zu ziehen
Leser erzählen uns, dass in den Regionen Tschuwaschiens die Razzien gegen Obdachlose und Menschen in schwierigen finanziellen und sozialen Situationen zugenommen haben. Einer von ihnen war Viktor Wladimirowitsch Dutow aus dem Bezirk Wurnarski. Einheimische sagen, er habe keinen festen Wohnsitz und Probleme mit Alkohol gehabt.
Im Bezirk Zilairsky in Baschkortostan leben etwa 15.000 Menschen. Der Leiter des Bezirks, Boris Melkoedow, muss häufig sich mit den Folgen des russischen Angriffskrieges beschäftigen. Verletzten überreicht er Orden, für gefallene Soldaten hält er ausgefeilte Grabreden. Am 17. September 24 sprach er den Nachruf für , der an der Front getötet wurde. Daraus wollen wir zitieren:
Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben. Alles liegt in unserer Hand, und es hängt von uns ab, wie wir leben werden. Chaerzaman Halilowitsch ist ein Mann, der sein Heimatland und uns verteidigt hat. Dank solcher Menschen leben wir unter einem friedlichen Himmel.
Natürlich ist jeder Krieg ein Weg zum Frieden. Und solche Menschen, ihre Taten sind notwendig, damit wir uns frei fühlen und den Frieden und die Ruhe spüren, die wir haben. Es ist schwierig, unsere Leute so zu treffen. Wir hoffen immer, dass sie lebendig und gesund zurückkommen. Das ist natürlich ein großer Kummer. Wenn wir nicht stark sind, wird es kein Land mehr geben. Er wird als ein kluger Mann in unserer Erinnerung bleiben. Lasst uns zusammenhalten und uns in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen.
- Nachricht: 17.09.2024
- Name: Raschid Sagidullowitsch Chaliulin
- Geboren: 23. Dezember 1978
- Wohnort: Elowka, 331 Bewohner (2010)
- Region: Irkutsk
- Beruf: Arbeiter in Landwirtschaft und Holzverarbeitung
- Familie: zwei Söhne
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, 31.Juli 2024
- Getötet: 12. September 2024
- Beisetzung: noch offen
Eine Vielzahl von ethnischen Kasachen wurde bereits im Krieg gegen die Ukraine getötet, wir haben darüber berichtet. Diese Männer lebten meist in Russland, mit und ohne russische Staatsbürgerschaft. Durch einen Vertrag mit dem Militär zum Kriegsdienst konnte man viel verdienen und falls notwendig, auch die russische Staatsbürgerschaft erhalten. Kasachische Bürger, die am Krieg teilnehmen, werden in Kasachstan strafrechtlich verfolgt.
Der kasachische Journalist Lukpan Achmedjarow berichtete am 16. September von einem in der Stadt Oral in Kasachstan lebenden Mann, Aibek Ramasanow, geboren 17.07.1983, der bei einer Firma in Westkasachstan gearbeitet hatte. Im Jahr 2023 meldete sich Aibek freiwillig beim russischen Militär zum Kriegsdienst in der Ukraine und wurde dort getötet. Sein genaues Todesdatum wird genannt, aber Aibek bekam am 2. August noch die russische Staatsbürgerschaft.
Auf Instagram warnt der Journalist Achmedjarow zudem seine Leser: "Wichtiger Hinweis: Schützen Sie Ihre Psyche und Ihre nahen Verwandten vor übermäßigem Genuss russischen Fernsehens. Russische Propaganda tötet."
- Nachricht: 17.09.2024
- Name: Sergej Alexandrowitsch Urwantsew
- Geboren: 1. Januar 1963
- Wohnort: Stadt Kumertau
- Region: Baschkortostan
- Dienstverpflichtung: Freiwilliger, 31.August 2023
- Getötet: 28. Oktober 2023
- Beisetzung: 17. September 24
Nachdem bisher im Jahr 2024 die Region Burjatien in Bezug auf die Kriegsopfer nicht so auffällig war wie zuvor, dürften im Monat September wieder deutlich mehr Kriegsopfer dazu kommen. In einer Liste mit etwa 20 neuen, im Krieg gefallenen Burjaten finden wir auch Waleri Wladimirowitsch Rintschinow, geboren am 28. Mai 1980 und getötet am 4. September 24.
"Im Gedenken an alle, die Valery kannten, oder wie ihn alle nannten – Bazyr, blieb er freundlich, großzügig und immer bereit, den Bedürftigen zu helfen," heißt es in seinem Nachruf.
Wie so eine Hilfe aussehen kann, zeigte Valery im Jahr 2019. Bei einem verbalen Streit mit einem betrunkenen Dorfbewohner stach Valery jenem mit einem Messer in den Bauch. Glücklicherweise überlebte der Mann den Stich und Valery bekam zusammen mit einem älteren Delikt vier Jahre Haft aufgebrummt.
Das erklärt nicht ganz, warum Valery in einem Sturm-V Todeskommando gelandet ist, denn Ende 2023 wäre seine Haft beendet gewesen. Es ist wahrscheinlich, dass seither weitere Delikte zur Anklage standen.
Waleri Narsow dürfte der Bürgermeister der ländlichen Siedlung Tegeschewskoje in der Region Urmarskij in der Republik Tschuwaschien sein. Am 17. September informiert er seine Mitbürger:
Wir informieren Sie, dass die Beerdigung des verstorbenen Kriegers Eduard Fedorowitsch Kandakow aus dem Dorf Tegeschewo, der bei Militäreinsätzen ums Leben kam, am Mittwoch, 18. September 2024, stattfinden wird.
Die Leiche des verstorbenen Teilnehmers der Sondermilitäroperation, Eduard Fedorovich Kandakov, wird am 17. September 2024 um 13:00 Uhr mit dem Zug in die Stadt Kasan (Tatarstan) gebracht und dann mit einem Sonderwagen in das Dorf Tegeschewo gebracht...
Die Bewohner des Dorfes Tegeschewo (erwachsene und gesunde Männer) werden gebeten, sich am Morgen des 18. September auf dem Friedhof des Dorfes Tegeschewo zu versammeln und beim Ausheben eines Grabes zu helfen.