Eduard Schakmaew 6

Wieder einmal sind wir bei einer Bestattung einer im Krieg getöteten Soldaten in einem kleinen Dorf in Baschkortostan. Der 54-jährige Eduard Schakmaew wurde am 14. September 24 in seinem Heimatdorf Novoakbulatowo beigesetzt.

Das Dorf hat etwa 500 Einwohner, der nächste Bahnhof ist etwa 130 km entfernt. Über Eduard wissen wir bis auf sein Alter nichts, aber darauf kommt es uns auch nicht an. Die Fotos zeigen sehr gut die Lebensumstände in diesem abgelegenen Dorf. Die Beisetzungsfeier findet in der Nähe des Wohnhauses von Eduard statt. Man sieht einfache Holzhäuser mit Blechdach, verwitterte Zäune und abgearbeitete Bewohner des Dorfes. Die Straßen sind einfache Schotterpisten, keine Straßenbeleuchtung und sicher auch keine Kanalisation. Und die Blumen auf den Kränzen sind aus Plastik - wie bei fast allen Beerdigungen in Russland.

Mit all den Lügen (Verteidigung des Mutterlandes, Frieden, Kampf dem Nationalsozialismus) und sehr viel Geld werden diese einfachen Menschen als Freiwillige zum Kriegsdienst beim Militär gelockt. Die regionalen Militärbehörden versprechen, sich in jeder Situation beim Militär um sie zu kümmern. Doch ohne große militärische Ausbildung werden jene Soldaten als Kanonenfutter an der Front verheizt. Manche überleben nur wenige Tage.

So stellt sich heraus, dass jene Täter in diesem verbrecherischen Krieg, selbst zum Opfer eines despotischen und imperialen Systems geworden sind.

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