Nikita Eduardowitsch JaptuneEs ist mehr als ein Skandal, wie Russland mit seinen ethnischen Minderheiten umgeht.
Ganz im Norden der Region Krasnojarsk liegt die Taimyr-Halbinsel. Auf Grund der extrem kalten Witterungsbedingungen ist die Halbinsel kaum besiedelt. Dörfer gibt es nur im Süden entlang der im Sommer schiffbaren Flüsse.
Nosok (Socke)  ist so ein Dorf mit 1.800 Bewohnern, das am Ufer des Uschakow-Kanals an der Mündung des Flusses Jenissei liegt. Die Bewohner sind überwiegend Nenzen, die traditionell leben und Fischfang, Jagd und Rentierzucht betreiben.
Nikita Eduardowitsch Japtune (Foto) war ein junger Nenze aus dem Dorf Nosok. Er wurde am 18. August 2003 geboren und ist aus unbekanntem Grund im Krieg gegen die Ukraine gelandet. Die Menschen dort leben in einer Informationsblase, der Krieg ist weit weg und sie glauben der Propaganda und dem vielen Geld der Regierung. Zudem nimmt das Militär solche durch das raue Klima abgehärtete junge Menschen gerne für den Stellungskrieg in den Schützengräben. Doch auch für Nikita war der Krieg im Oktober beendet. In Taimyr sammelt man jetzt Spenden für seine Beisetzung.