Die Stadt Baimak liegt an der Ostflanke des Südlichen Ural in der russischen Teilrepublik Baschkortostan. Die Stadt hat knapp 18.000 Einwohner, der gesamte Bezirk kommt auf etwa 55.000 Bewohner, davon sind etwa 88% Baschkiren.

Die Stadt liegt ziemlich abgelegen in Baschkortostan und hat keinen Eisenbahnanschluss. Die Hauptstadt Ufa befindet sich 490 km weiter nördlich. Und trotzdem kam es Anfang 2024 zu den größten Protestkundgebungen seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine an denen sich fünf- bis zehntausend Menschen beteiligten.

Ein Gericht hatte den baschkirischen Umweltaktivisten Fail Alsynow zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, deshalb protestierten im Januar 2024 in Baimak die Demonstranten für seine Freilassung und es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 äußerte Alsynow scharfe Kritik an der Mobilisierung in Russland und betonte, dass diese dem baschkirischen Volk möglicherweise schaden könnte. Im Dezember 2022 bezeichnete Alsynow im russischen sozialen Netzwerk VKontakte die „teilweise“ militärische Mobilisierung des Kremls als „Völkermord an den baschkirischen Völkern“.

Baschkortostan hat im Augenblick mit Abstand die höchsten Opferzahlen aller russischen Regionen, das kann man mit Sicherheit sagen. In der Folge wollen wir aufzeigen, was das für den Bezirk Baimak bedeutet.

Wir haben für diesen Überblick alle Ereignisse im Bezirk Baimak im Zeitraum vom 1. bis 16. Dezember 2024 zusammengetragen, die mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung stehen.

Insgesamt gab es im Bezirk zehn Bestattungen von Kriegsteilnehmern, dazu am Tag der "Helden des Vaterlandes" am 9. Dezember an verschiedenen Schulen Gedenkveranstaltungen.

Wir dokumentieren in der Folge all diese Ereignisse im Originaltext, nur oberflächlich redigiert. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir diese Texte nicht kursiv dargestellt. Aus einigen der Lebensläufe wird deutlich, dass die Kriegstoten in  desperaten Lebens- und Arbeitsverhältnissen gelebt haben.