Oimjakon

Das Dorf Oimjakon in Jakutien (Sacha) -- Foto: Ilya Varlamov  -- Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wir haben den Januar 2025 und draußen ist es kalt. Für die Bewohner des Ulus Oimjakonski in Jakutien sind das gerade mal liebliche Temperaturen. Wir befinden uns am Kältepol Asiens und dort herrscht zur Zeit eine Tagesdurchschnittstemperatur von -46° Celsius. Obwohl der Nordpol 2.900 km entfernt liegt, wurden hier die niedrigsten Temperaturen aller bewohnten Gebiete der Erde gemessen.

Das Leben im Ulus ist hart, im Sommer kann es schon mal 30° warm werden, aber die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei -17,2°.

Früher war das Dorf Oimjakon mit heute 560 Bewohnern das Zentrum des Bezirks, doch die Verwaltung wurde in die Stadt Ust-Nera verlegt, die die Kleinigkeit von 430 Straßenkilometer entfernt ist (Luftlinie 120 km). Im Städtchen Ust-Nera (ca. 4100 Bewohner) ist es kaum wärmer als im Dorf Oimjakon, dafür verdankt der Ort seinen Aufschwung dem Goldabbau und war zudem zwischen 1949 bis 1958 eines der Zentren des Gulag in diesem Teil Sibiriens.

Doch auch Bewohner dieser unwirtlichen Region hat es in den Krieg gegen die Ukraine verschlagen, manche unfreiwillig weil mobilisiert, andere lockte das viele Geld. Die Bibliothek des Ulus hat ein Video mit 19 gefallenen Soldaten aus dem Bezirk zusammengestellt, wir konnten deshalb fünf neue Namen nachtragen.



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