28.02

Den Krieg von Russland aus denken

Die aktuelle Politik der USA hat den Abwehrkampf der Ukraine noch viel schwieriger als zuvor gemacht. Man könnte meinen, dass die ukrainische Situation inzwischen ganz hoffnungslos geworden ist.

Wenn man allerdings die Kriegssituation aus der russischen Perspektive betrachtet, dann erkennt man, dass auch deren Kriegsfähigkeit sich langsam erschöpft. Zu viele Männer wurden schwer verletzt, zu viele Soldaten wurden getötet, zu viel militärisches Material wurde zerstört, zu viel wirtschaftlicher Schaden für Russland hat dieser Krieg verursacht.

Wir haben versucht, den Zustand Russlands im vierten Kriegsjahr mit einigen Beiträgen zu beschreiben: Den Druck auf die jungen Wehrpflichtigen einen Vertrag zu unterschreiben, der Umgang des Militärs mit ausgebrannten und verletzten Soldaten, um diese wieder an die Front zu jagen, die Suche von Angehörigen nach Vermissten oder Kriegsgefangenen, die Situation von Veteranen aus dem Ukrainekrieg mit schweren Verletzungen, das viele Geld, das Russland bezahlt, um neue Soldaten zu akquirieren und schließlich den Widerstand unter den nichtrussischen Ethnien, gegen diesen fremden Krieg.

In der Summe sind das alles Indizien, dass Russland vor immer größeren Schwierigkeiten steht, diesen Krieg in diesem Umfang weiter zu führen.

100.000 russische Kriegstote

Wie von uns angekündigt, haben wir im Laufe des Monats Februar, die 100.000 Kriegstoten in unserer Datenbank überschritten. Da wir auf keine offiziellen Daten zurückgreifen können, sind wir auf die Meldungen in den sozialen Netzwerken und den Berichten der regionalen Presse angewiesen.

Tatsächlich dürften die realen Zahlen an getöteten russischen Soldaten inzwischen bei über 170.000 liegen. Damit übertrifft die Todesrate inzwischen den verlustreichen Winterkrieg der Sowjetunion gegen Finnland (30.11.1939 - 13.03.40) mit etwa 178.000 Kriegstoten auf Seiten der Angreifer.