Häufig führen ökonomische Gründe zum Ausbruch eines Krieges. Ein Angriff lohnt sich nur dann, wenn am Ende eine fette Beute winkt. Oder anders gesagt, wenn die Kosten des Krieges bei einem Sieg durch den Gewinn von Land, Bodenschätzen, Technologie oder auch Arbeitskräften mehr als ausgeglichen werden. Auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine zielt aus genau diesen Gründen darauf hin, aus Russland wieder einen imperialen Staat zu machen. Die Rechnung ist nicht aufgegangen, das Land konnte nicht im Handstreich unterworfen werden.
In der Folge wurde aus dem schnellen Angriff ein Abnutzungskrieg, der beide Kriegsparteien sehr viel kostet - viele Menschenleben, viele zu versorgende Verletzte, große Zerstörungen und natürlich auch viel Geld.
Während die Ukraine durch westliche Unterstützung einigermaßen ihren Abwehrkampf aufrechterhalten kann, muss der Angreifer Russland alle Kriegskosten selbst tragen. Und ein Ertrag für Russland ist weiter nicht in Sicht - im Moment erobert russisches Militär nur zerstörtes und von den Bewohnern verlassenes Land.
Janis Kluge von der deutschen Stiftung Wissenschaft & Politik führt kaufkraftbereinigte Tabellen zu den Kosten des russischen Militärs, in denen er die öffentlich bekannten Daten mit den versteckten Kosten zusammenführt. Danach hat die russische Regierung im ersten Halbjahr 2025 für das Militär bereits soviel Geld ausgegeben, wie im gesamten ersten Kriegsjahr 2022. Und er gibt an, dass die Kosten im zweiten Halbjahr meist über den Ausgaben für die erste Jahreshälfte liegen würden. Danach würde Russland -kaufkraftbereinigt- im Jahr 2025 etwa 600 Milliarden USD für sein Militär und für den Krieg ausgeben. Im Vergleich dazu - Deutschland hat seinen Verteidigungsetat stark erhöht und im Haushalt 2025 etwa 78 Milliarden USD eingestellt.