Maxim Pargewowitsch Darbinjan

Maxim Pargewowitsch, 20 Jahre

Auf einem ungeschützten Quad fuhr Maxim am 16. Januar 25 in der Region Kursk zum Angriff auf ukrainische Stellungen - mit erwartbarem Ausgang. Irgendwo auf dem Feld lag er eine Weile herum, seine Mutter suchte ihn öffentlich ab Mitte März. Erst zwei Monate später hatte sie dann Gewissheit. Maxim Pargewowitsch Darbinjan, 14.07.2004 bis 16.01.2025, kam aus Woronesch.

Danil Denisowitsch Schakirow

Danil Denisowitsch, 20 Jahre

"Wir sprechen Denis Schakirow und seiner Familie unser tiefstes Beileid aus. Ihr Zuhause wurde von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht: Ihr Sohn Danil starb auf tragische Weise", schreibt das Stadtmagazin von Adigel auf VKontakte. Völlig falsch, Sohnemann Danil ist in den Krieg gezogen, um Menschen zu töten und fremdes Land zu erobern. Er brachte damit Tod, Zerstörung und Flucht ihm völlig unbekannten Menschen - das ist die Tragödie. Jetzt wird um Spenden gebeten, um mit einer Kühltruhe die sterblichen Überreste nach Hause zu bringen. Danil Denisowitsch Schakirow, geboren am 08.01.2005 in der Stadt Adigel, Baschkortostan.

Jelisej Karpenko

Jelisej Alexandrowitsch, 19 Jahre

Wie Jelisej im Krieg gelandet ist, wissen wir nicht. Er kam aus der Stadt Koselsk in der Region Kaluga und hatte nach der Schule die städtische Baufachschle in Kaluga besucht. Als er 15 Jahre alt war, veröffentlichte er zwei düstere Zeichnungen mit Gevatter Tod auf seiner VKontakte-Seite. Pawel fragte ihn: "Warum so düster?" und Jelisej meinte, dass er es nicht wisse. Mari schrieb: "Warum Tod? Gestalte dein Leben!". "Es schmeckt so", war Jelisejs knappe Antwort. Vier Jahre später, kurz vor seinem 20. Geburtstag, wurden seine Ahnungen im Krieg  Realität.  Jelisej Alexandrowitsch Karpenko, 10.11.2004 - 11.10.2024.

Tadao Omakowitsch Ondar

Tadao Omakowitsch, 20 Jahre

Unser liebster Sohn, der einzige Sohn seiner Mutter, der ganze Stolz, der süße Sohn seiner Großmutter, der stolze, geliebte Neffe, Bruder, Tante, Cousin seiner Onkel, Tanten, Onkel, Tanten, Cousins. Er war vielen Freunden ein treuer, fröhlicher und heiterer Freund. Er ist Absolvent der Schule Nr. 1 im Dorf Kaa-Khem, Kyzyl Kozhuun, und des Kyzyl Kollegs für Wirtschaft und Recht. Student der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Staatlichen Universität Tuwa, Gewinner zahlreicher Medaillen im tuwischen Sportringen und Sumo-Ringen, würdiger, hilfsbereiter, bescheidener, demütiger, mutiger, tapferer Sohn vieler Verwandter. Tadao (Saryg Omaklar) Omakowitsch Ondar wurde am 20. Juli 2004 in Kyzyl geboren.
Am 15. Im November 2023 ging er nach Chabarowsk, um seinen Militärdienst zu absolvieren. Im Januar 2024 Spezialeinsatzkommando, Kampfeinsatz in der Militäreinheit 16871. Am 18. April 2025 starb er während der erbitterten Schlacht im Dorf Volnoe Pole heldenhaft für das friedliche Leben seines Landes und Volkes.
Wir sind zutiefst traurig, seiner Familie und seinen Freunden seinen Tod mitteilen zu müssen!
Tuwa, 27.04.25

Sait Sagitowitsch Allajarow

Sait Sagitowitsch, 18 Jahre

Sait Sagitowitsch Allajaro, geboren am  28.07.2006, lebte im baschkirischen Dorf Duwan-Metschetlino. Im Dezember 2024 meldete er sich ohne jede militärische Erfahrung freiwillig zum Krieg in der Ukraine, sein letzter Kontakt war am 29. Januar 25, am 1. Mai wurde er im Heimatdorf beigesetzt.
Das örtliche Kulturhaus schreibt: "So zwingt die Natur den Menschen, sich den Winden des Schicksals auf unterschiedliche Weise zu unterwerfen, so wie sie uns ihren eigenen Gesetzen unterwirft und unterschiedliche Formen annimmt! Deshalb ist es das Leben, die Welt, unser Leben!"
Falsch, auch die Natur ist an jenem Krieg völlig unschuldig.

Tumen Aldarowitsch

Tumen Aldarowitsch, 20 Jahre

Tumens Vater Aldar wurde im Herbst 2022 mobilisiert und am 20. Februar 2023 an der Front getötet. Tumen, der einzige Sohn, hatte nichts aus dem Tod seines Vaters gelernt. Er schloss im Juli 2024 einen Vertrag mit dem Militär, kam in die selbe Einheit seines Vaters und wurde wie sein Vater getötet. "Leider hatte Tumen Aldarovich in seinen jungen Jahren keine Zeit, eine eigene Familie zu gründen", heißt es im NachrufTumen Aldarowitsch Rintschinow, 08.05.2004 - 30.01.2025, kam aus dem Dorf Gegetui in Burjatien.

Wladislaw Iwanowitsch Onschin

Wladislaw Iwanowitsch, 19 Jahre

24.01.2016: "Denkmal für die Entdecker des Öls", Wladislaw Iwanowitsch Onschin, 10 Jahre alt -- Lehrerin - Panfilowa Albina Ungarowna -- Staatliche Haushaltseinrichtung für Waisen und Kinder ohne elterliche Fürsorge "Leninogorsk Kinderheim".
Neun Jahre später ist Wladislaw tot. Er hatte sich einer Gerichtsverhandlung entzogen, indem er einen Vertrag mit dem russischen Militär abschloss. Wladislaw, 04.09.2005 - 03.01.2025, kam aus dem Dorf Mjud mit 400 Einwohnern in der russischen Teilrepublik Tatarstan.

Pawel Jewgenjewitsch Lubsanow

Pawel Jewgenjewitsch, 18 Jahre

Aus dem Dorf Dschida in Burjatien kam Pawel Jewgenjewitsch Lubsanow. Das Dorf hat keine Zukunft, im Jahr 2010 lebten noch 5.400 Menschen dort, 2024 waren es noch 1.500. Und Pawel hatte auch keine Zukunft. Geboren am 30.11.2005 suchte er sein Heil beim russischen Militär. Am 13. Juni 2024 unterzeichnete er den Vertrag, am 6. Juli musste er an die Front, am 12. Juli 2024 war er tot. Im Mai 25 wurde er beigesetzt.

Maxim Sergejewitsch Moissejew

Maxim Sergejewitsch, 20 Jahre

Ach, bitter bereut, wer des Weisen Rat scheut
Und vom Alter sich nicht läßt beraten.
Bert Brecht, Mutter Courage
Maxim Sergejewitsch Moissejew kam aus der Stadt Megion, einem Zentrum der Erdölförderung im Autonomen Kreis der Chanten & Mansen. Nach der Schule ging es zum Wehrdienst und weil Maxim keinen Beruf erlernt hatte, malochte er danach im Schichtdienst. Er wollte schnelles Geld und deshalb zum Militär. Die Mama verbot es. Also zog Maxim im Oktober 2024 heimlich los. Bereits nach drei Monaten war Schluss, Mama identifizierte ihren Filius anhand seiner Tatoos.(Link)

Alexej Germanowitsch Sokolow

Alexej Germanowitsch, 20 Jahre

Alexej Germanowitsch Sokolow (28.03.2005 - 13.04.2025) kam aus dem Dorf Bolschoje Schemjakino in Tatarstan. Die Dorfbewohner sind überwiegend Tschuwaschen. Eine Frau schreibt zu seinem Tod in den Kommentaren: "Finden Sie wenigstens heraus, warum er [in den Krieg] gegangen ist. Seine Eltern kümmern sich nicht um das Kind. Entschuldigen Sie, dass ich die Wahrheit schreibe. Ein Freund von mir kennt ihn sehr gut. Mama trinkt und Papa trinkt auch. Also werden sie das Geld [Todesprämie] nehmen und alles versaufen."

Dmitri Wassiljewitsch Gawrilkin

Dmitri Wassiljewitsch, 21 Jahre

"Seit seiner Kindheit ist er ein echter Bauer und hilft auf einem großen Bauernhof: beim Heumachen, beim Vorbereiten von Brennholz, beim Pflügen der Gemüsegärten und bei der Viehpflege. Er liebte unsere nördliche Natur sehr. Ich ging gern auf die Jagd, zum Angeln und in den Wald, um Pilze und Beeren zu sammeln. Das Landleben bereitete ihm große Freude. Er sagte: Nur hier gibt es das wahre Leben", heißt es im Nachruf von Dmitri Wassiljewitsch Gawrilkin. Wäre er nur dabei geblieben. Aber Dimitri, geboren am 2.12.2004 im Dorf Kartjol in der Region Komi, schloss direkt nach seinem Berufsabschluss einen Militärvertrag, war Matrose auf einem U-Boot und wurde schließlich im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Am 17. April 25 wurde er beigesetzt.

Iskander Rawilewitsch Jansufin

Iskander Rawilewitsch, 18 Jahre

Als Iksander 15 Jahre alt war, träumte er davon, mit Wladimir Putin ein Bier zu trinken. Putin hatte da den Krieg gegen die Ukraine bereits begonnen. Eine Woche nach seinem 18. Geburtstag wurde er zum Wehrdienst eingezogen, zog mit seiner Gitarre fröhlich von zuhause los und meldete sich gleich freiwillig. Seine Mutter meinte, ihm wäre es nicht um Geld gegangen, sondern um Tapferkeit, Ehre und Gewissen. Leider haben all diese Begriffe mit Russlands Krieg überhaupt nichts zu tun und ob Iksaner das noch begriffen hat, wissen wir nicht. Am 22. März 25 ging Iksander verloren, die Suche seiner Mutter mit Hilfe der Esoterik half auch nicht, am 2. Mai 25 wurde er im Zinksarg begraben. Iskander Rawilewitsch Jansufin, geboren am 18. August 2006, kam aus dem Dorf Perwomaysky in Baschkortostan.

David Alanowitsch Chortiew

David Alanowitsch, 19 Jahre

Von allen Kaukasusrepubliken hat das christlich geprägte Nordossetien die meisten Kriegstoten im Krieg gegen die Ukraine - gemessen an der Bevölkerung. David Alanowitsch Chortiew, 19 Jahre alt, kam aus der Region der Hauptstadt Wladikawkas, zog in den Krieg und hatte sich den Kampfnamen Irbis (Schneelöwe) zugelegt. Am 25. Dezember 2023 war er zu einem Kampfeinsatz aufgebrochen, danach hat er sich nie mehr gemeldet. David hatte den Einsatz nicht überlebt, beinahe eineinhalb Jahre später sind dann seine -vermeintlichen- Überreste doch noch aufgetaucht. Am 3. April 2025 fand seine Beisetzung statt.

Artysch Wladimirowitsch Dorschukai

Artysch Wladimirowitsch, 21 Jahre

Nach der Schule machte Artysch eine Berufsausbildung an einer Landwirtschaftsschule, die er im im Jahr 2022 in der dritten Klasse abbrach und lieber in den Krieg zog. Er hielt einige Zeit an der Front durch, wurde verwundet und Anfang Dezember 2024 zur Rehabilitation nach Hause geschickt. Dort wurde es nicht besser, am 27. April 2925 starb Artysch an seinen Verletzungen. Artysch Wladimirowitsch Dorschukai, 18.08.2003 - 27.04.2025, kam aus dem Dorf Chaijrakan in der russischen Teilrepublik Tuwa. (Link)

Riswan Albertowitsch Ablajew

Riswan Albertowitsch, 18 Jahre

Der kleine Riswan hatte ein Vogelhäuschen in seiner Schule gebastelt und war stolz darauf. Riswan lebte im baschkirischen Dorf Starosubchangulowo im Süden Baschkortostans. Damals war er neun Jahre alt, gerade 18 Jahre alt geworden wurde er in einem Krieg getötet, mit dem er nichts zu tun hatte. Er wäre in der Region Kursk gefallen, mehr wissen wir nicht. Riswan Albertowitsch Ablajew, geboren am 27.05.2006, wurde am 23. April 25 begraben.

Sawelij Andrejewitsch Zlygostew

Sawelij Andrejewitsch, 21 Jahre

Die Segnung des Priesters hat nichts genutzt. Sawelij Andrejewitsch Zlygostew, geboren am 14. Mai 2003, kam aus dem Dorf Nischni Armjaz in der Republik Udmurtien. Sawelji ging im Dorf zur Schule, machte in der Nachbarschaft eine Ausbildung zum Traktorfahrer/Mechaniker und musste im Juni 2022 zum Wehrdienst antreten. Zwei Monate später unterschrieb er einen Vertrag zum Kriegsdienst. Im Nachruf geht dem russischen Schulchronisten die Phantasie durch - er hätte als Sanitäter über 2.000 Verwundete vom Schlachtfeld geschleift. Eine Drohne war am 17.03.25 schließlich sein Schicksal - Sawelji konnte nicht ausweichen. "Saveliy war ein ganz einfacher Junge und träumte von einem einfachen, friedlichen Leben in einer großen, freundlichen Familie, aber das Leben zwang ihn, ein Held zu werden," fabuliert der Chronist weiter. Der erste Teil des Satzes mag noch richtig sein, doch das Leben ist völlig unschuldig an seinem Tod.

Artem Michailowitsch Permitin

Artem Michailowitsch, 19 Jahre

Wir sind sicher, dass in Dserschinsk niemand aus dem Westen Europas freiwillig wohnen möchte. Die Großstadt in der Oblast Nischni Nowgorod zählt zu den ökologisch ungünstigsten Orten auf unserem Planeten. Trotzdem haben deutsche Firmen dort Niederlassungen wie Wella, Knauf Gips und Liebherr. Artem Michailowitsch Permitin, 19 Jahre alt, kam aus Dserschinsk, zog in den Krieg und wurde am 30. April 25 dort begraben. Seine Schule schreibt: "Artem war für seine Altersgenossen immer ein Vorbild. Er hatte klar definierte Ziele und Pläne. Und unabhängig von Generation und Alter war er ein Patriot seines Heimatlandes!"

Michail Minjailo

Michail Minjailo, Alter unbekannt

Das genaue Alter von Michail Minjailo bleibt verborgen, dem Foto nach dürfte er nach dem Jahr 2000 geboren sein. Michail kam aus der Großstadt Kowrow in der Oblast Wladimir, die etwa 250 km östlich von Moskau liegt. Michail starb im Krankenhaus am 28. März 25. Er war in den Krieg gezogen und erhielt bei einem Angriff eine typische Verletzung - eine Splittergranate, abgeworfen von einer Drohne, erwischte ihn an den ungeschützen Beinen. Das sind in der Regel keine tödlichen Verletzungen, aber wenn der bewegungsunfähige Soldat lange irgendwo an der Front herumliegt und nicht schnell evakuiert wird, sind die Folgen drastisch - Amputation oder Tod. Telegram

Andrej Andrejewitsch Kisljakow

Andrej Andrejewitsch, 21 Jahre

Im Jahr 2023 hatte Andrej Andrejewitsch Kisljakow, geboren am 24. Mai 2003, seine Berufsausbildung zum Mechaniker für die „Wartung von Hebe- und Transportstraßenmaschinen und -geräten“ abgeschlossen. Danach kam der Wehrdienst und am Ende blieb Andrej beim Militär mit einem Zeitvertrag. Am 14. März 25 ging es zu einem Angriff auf die ukrainischen Linien: "Ein Zug aus 30 Mann ging auf eine Mission und eine FPV-Drohne warf mit Granatsplittern gefüllten Sprengstoff ab. Andrey trug Schutzkleidung, eine gepanzerte Weste und einen gepanzerten Helm, aber er konnte nicht gerettet werden." 

Kirill Eduardowitsch Kusmin

Kirill Eduardowitsch, 18 Jahre

Kirill kam aus der Arbeitersiedlung Urdoma  in der Oblast Archangelsk, die durch den Bau einer Eisenabhnstrecke um das Jahr 1940 entstanden ist. Kirill Eduardowitsch Kusmin, geboren am 20. Mai 2006, schloss im Jahr 2024 die Schule ab und hatte es eilig, sich in die Reihe der ganz dummen Jungs einzureihen. Er schloss einen Vertrag mit dem russischen Militär und wurde bereits im ersten Dienstmonat getötet. Am 30. März wurde er begraben, einen Monat später wurde sein Grab durch Schmelzwasser völlig überflutet.

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