15.04.2025 -- 109.621 // Zuwachs zum 31.03.2025: 2.040
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 31.03.2025 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
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Petropawlowsk-Kamtschatski, Hauptstadt von Kamtschatka -- Foto: kuhnmi -- Lizenz: CC BY 2.0
Die Halbinsel Kamtschatka ganz im Osten Russlands ist etwa so groß, wie Spanien und Portugal zusammen. Über 160 Vulkane gibt es auf der Insel, wovon 29 noch aktiv sind. Bewohnt wird die Insel von etwa 300.000 Menschen mit stark abnehmender Tendenz, im Jahr 1990 lebten dort noch 480.000 Personen. Knapp 60 % der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski. Das Klima ist kalt bis gemäßigt (kalt) mit viel Niederschlag. Durchgehende Straßenverbindungen von Norden nach Süden gibt es nicht.
Und obwohl der Krieg Russlands gegen die Ukraine geografisch ganz weit weg liegt, sterben Männer aus Kamtschatka in der Ukraine. Bis März 25 hatten wir 446 Namen von getöteten Soldaten erfasst.
Weiterlesen: Die getöteten Soldaten aus Kamtschatka - 2. Update 28.04.25
Der Kult um die im Krieg gegen die Ukraine getöteten Soldaten treibt in Russland die merkwürdigsten Blüten, junge Frauen tanzen ein Todesbalett, martialische Gedenkveranstaltungen mit sowjetischer Anmutung und Videos von einfältiger Regie bis durch künstliche Intelligenz aufgepeppt.
Wir reiben manchmal verwundert unsere westlichen Augen und können ein bescheidenes Grinsen nicht verhindern - trotz dem doch eher bedrückenden Thema. Heute wollen wir zwei solcher Machwerke vorstellen, die uns zumindest befremdlich erschienen.
Kolyma, Siedlung Debin (ca. 450 Einwohner) im Herbst 2004 -- Foto: Oxonhutch -- Lizenz: CC BY 2.5
Der Kolyma ist ein Strom im Nordosten Sibiriens - etwas kürzer als die Donau. Er fließt durch drei Teile der Oblast Magadan, weiter im Norden schließlich durch Jakutien (Sacha) und mündet schließlich in die Ostsibirische See. Mitte Oktober friert der Strom zu und taut erst Ende Mai wieder auf. Dann sind etwa 2.000 km schiffbar und dienen der Versorgung der Bevölkerung in dieser abgelegenen Region.
Bis zum Jahr 1987 gab es in der Region um den Kolyma Straf- und Kriegsgefangenlager des Gulag. Viele Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs trafen dort nach Hunderte Kilometer langen Fußmärschen in der eisigen Kälte ein und verbrachten Jahre oder auch Jahrzehnte in den sibirischen Bergen, um Gold, Zinn oder Uran ans Tageslicht zu befördern. Die Lager in Kolyma galten als die schlimmsten in ganz Russland und die Lebenserwartung war hier besonders niedrig.
Auch heute bezeichnen sich die Menschen der Oblast Magadan als Kolyma-Bewohner. Es ist eine historische Region in Russland und umfasst die Region Magadan und Teile Jakutiens. Und auch aus dieser Region sterben Männer im Krieg gegen die Ukraine, bis Ende März 25 hatten wir 166 Kriegstote erfasst. Wir stellen einige aktuelle Beispiele vor:
Am 1. April 25 fand in Russland die turnusmäßige Einberufung der Wehrdienstleistenden statt. Diesmal wurden 160.000 junge Männer eingezogen, zehntausend mehr als im Jahr zuvor. Nach einem neuen Gesetz wurde der Zeitraum vergrößert, in dem junge Männer verpflichtet werden können – statt zwischen 18 und 27 Jahren jetzt bis zum Alter von 30 Jahren.
Wehrpflichtige dürfen nicht im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Sie sterben trotzdem, bei der Grenzsicherung, bei der Logistik für die kämpfende Truppe, durch Gegenfeuer der Ukraine, wenn aus dem Grenzgebiet heraus geschossen wird und natürlich auf Grund der aggressiven Methoden der Ausbilder, die die jungen Männer in einen Militärvertrag zwingen.
Drei Beispiele aus unserer Berichterstattung:
Haus des Kaufmanns Romadin, Leninstraße in Birsk -- Foto: Azmanova Natalia -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
"Das vergangene Jahr verlief nicht ohne Verluste", so begann die Jahresbilanz des Landrats, in der er einhundert Tote im Krieg gegen die Ukraine aus seinem Verwaltungsgebiet vorstellte. Wir befinden uns im Landkreis Birsk in Baschkortostan. In der Stadt Birsk leben etwa 44.000 Bewohner, dazu kommen noch einmal die 17.000 Einwohner des Bezirks. Die Menschen im Bezirk sind vorwiegend ethnische Russen, bedeutende Minderheiten sind die Mari, Tataren und Baschkiren.
Auf einer Bezirksratssitzung am 27. Februar 25 stellte der Landrat die getöteten Kriegsteilnehmer des Bezirks namentlich vor. Uns waren 26 Namen bisher unbekannt.
Weiterlesen: Das vergangene Jahr verlief nicht ohne Verluste
Drei Söhne eines getöteten Soldaten aus Tuwa
Am 17. April 25 wurden im Obersten Chural (Parlament) der Republik Tuwa wieder Mutorden an die Familien von getöteten Soldaten verliehen. Tuwa hat die höchsten Verlustraten ganz Russlands gemessen an der Bevölkerung und wird auch im Monat April diese Position weiter ausbauen.
Die buddhistisch geprägte Region ist arm, sie bietet der Bevölkerung nur wenige Perspektiven. Der Dienst in der regulären Armee und ganz besonders als Teil der freiwilligen Kämpfer verspricht den Familien ein hohes Einkommen.
Die Namen:
Weiterlesen: Im Parlament von Tuwa werden Mutorden verliehen
Wir haben zuletzt mehrfach über geistig behinderte Männer berichtet, die vom russischen Militär als Freiwillige unter Vertrag genommen, an die Front geschickt und dort getötet wurden (siehe Beispiel 1, Beispiel 2). Sergej Wladimirowitsch Suworow ist solch ein weiterer Fall. Sergej wurde im Jahr 1989 geboren und kommt aus der Stadt Engels in der Oblast Saratow. Er hat acht Klassen einer Sonderschule für geistig Behinderte abgeschlossen und arbeitete als Lader.
Sergej hatte Glück - er wurde von der ukrainischen Armee unverletzt gefangen genommen. Ein Video von seinem Verhör durch die Militärpolizei haben wir mit deutschen Untertiteln versehen und dokumentieren es am Ende dieses Beitrags.
Auch die Geschichte des 18-jährigen Denis Eduardowitsch Tschuchlomin haben wir viel zu häufig erzählt. Denis wurde am 3. Juni 2006 in der Stadt Serow in der Oblast Swerdlowsk geboren. Seine Eltern lebten getrennt, Denis zog mit seiner Mutter in die sibirische Großstadt Krasnojarsk.
Nach der Schule begann Denis keine Ausbildung, er hätte als Fahrer gearbeitet. Dafür schloss er drei Monate nach seinem 18. Geburtstag ganz heimlich einen Vertrag mit dem russischen Militär und zog ohne militärische Vorkenntnisse in den Krieg. Man kann mit Sicherheit annehmen, dass auch Denis das viele Geld zum Kriegsdienst lockte. Im März 2025 wurde er getötet.
Meist gibt es keine großen Debatten um den Tod von sehr jungen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine, meist findet man viele betende Hände und floskelhafte Beileidsbekundigungen. Zum Tod von Denis gab es eine heftige Diskussion. Wir dokumentieren deshalb die gesamte Nachricht und die dazu gehörenden Kommentare:
Lorino - Bootslandeplatz und Straße zur Ortsmitte -- Foto: Ansgar Walk -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lorino ist eines der größeren Dörfer ganz im Nordosten von Tschukotka. Das Dorf liegt an der Metschigmenskaja-Bucht der Beringsee und hat knapp 1.500 Einwohner, sowohl Eskimos als auch Tschuktschen (Wikipedia). Aus diesem Dorf kam Ankas Aimetgirgin, geboren am 27. Juni 1995. Wir haben den jungen Mann unwissentlich bereits vorgestellt. Er war Tänzer des Ergyron-Ensemble, einem Tanz- und Gesangsensemble der Tschuktschen. Einen Auftritt für Kinder haben wir auf der Regionenseite von Tschukotka vorgestellt.
Ankas Aimetgirgin musste das Tanzen aufgeben, ging zurück nach Lorino und arbeitete als Seejäger. Auch ihn lockte das viele Geld in den Krieg, der nicht seiner ist. Am 26.02.2025 wurde er getötet.
Wir veröffentlichen den Nachruf der Presseagentur von Tschukotka im übersetzten Orginaltext:
Weiterlesen: Ein Tänzer aus dem Eskimo-Dorf Lorino im Krieg getötet
Eigentlich keine neuen Nachrichten vom Krieg in der Ukraine - das Sterben an der Front ist nicht weniger geworden. Russland verliert weiterhin jeden Monat etwa 30.000 Soldaten an der Front durch Tod oder Verletzung bei nur marginalen Geländegewinnen.
Das erinnert an die ungeheuren sowjetischen Verluste im Winterkrieg vom November 1939, die ein sowjetischer Offizier so zusammenfasste: " Die Überlebenden pflegten scherzhaft zu sagen, dass das Land, das wir den Finnen nahmen, gerade ausreichte, um unsere während des Feldzugs gefallenen Offiziere und Soldaten zu begraben."
Die Stadt Troizk (übersetzt Dreieinigkeit) liegt in der Oblast Tscheljabinsk im westlichen Teil Sibiriens nahe der Grenze zu Kasachstan. Die Stadt hat um die 70.000 Einwohner - Tendenz fallend. Die Ökonomie der Stadt schwächelt, die Menschen wandern ab, was steigt sind die Opferzahlen im Krieg gegen die Ukraine.
Eine örtliche militaristische Initiative hat in Zusammenarbeit mit Schulen und dem Waisenhaus einen "Heldenschreibtisch" eingeweiht, auf dem die Namen von 90 gefallenen Soldaten prangen. Wir geben den Bericht des Telegramkanals "Tscheljabinsk der Zukunft" vom 23. März 25 übersetzt wieder.
Die Hauptstadt Dagestans Machatschkala -- Foto: Alexander Novikov -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ganz im Süden Russlands zwischen dem Kaukasus im Westen und dem Kaspischen Meer im Osten und liegt die russische Teilrepublik Dagestan. Sie ist die größte und bevölkerungsreichste Kaukasusrepublik mit aktuell etwa 3,2 Millionen Einwohnern. Dagestan ist eine multiethnische Region mit vielen unterschiedlichen Sprachen und Dialekten. Beinahe alle Bewohner sind Muslime, der Anteil an Russen geht immer mehr zurück - 2020 machten sie noch 3,3 Prozent der Bevölkerung aus.
In unserer Rubrik Kurzbiografien stellen wir russische Soldaten vor, die nur eine kurze Zeit im Kriegseinsatz überlebt haben. Da sich der Ablauf fast identisch wiederholt, veröffentlichen wir die Beiträge mit der Überschrift "Ohne viele Worte" im Formularstil. Nach einigen Wochen haben wir die Anzahl dieser Beiträge stark reduziert, da sie einen zu großen Platz in unserer Berichterstattung eingenommen hätten. Doch das Thema ist weiter aktuell, wie wir mit einigen Beispielen aus wenigen Tagen zwischen dem 3. und 5. April 2025 zeigen wollen.
Es stellt sich die Frage - warum lassen sich die russischen Freiwilligen so einfach in selbstmörderische Angriffe jagen, ganz ohne zu rebellieren?
Paralympics 2020 in Tokyo: Der Silbermedaillenlauf von Alexander Rabotnitsky
Wie Menschen mit psychischen Diagnosen für den Krieg rekrutiert werden
Am 23. März 2025 kam Alexander Rabotnitsky, ein Paralympionike aus Omsk mit der Diagnose „geistige Behinderung“, im Krieg in der Ukraine ums Leben. Seine Freunde, Verwandten und Kollegen sind schockiert, dass das russische Verteidigungsministerium einen Vertrag mit dem Mann unterzeichnet hat, bei dem eine „organische Hirnschädigung“ diagnostiziert wurde.
Aktuell bittet die Mutter eines anderen Soldaten um Hilfe, um ihn von der Front zu holen. Nach Angaben von Olga Wakruschewa wurde der 22-jährige Alexej, bei dem eine geistige Behinderung vom Typ VIII diagnostiziert wurde, unter der Androhung rekrutiert, wegen Diebstahls für zehn Jahre ins Gefängnis zu kommen. In der Einheit in Wologda wurde er von Kommandanten und Soldaten misshandelt: Er wurde geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht. Nachdem Alexej mit Benzin übergossen wurde und ihm versprochen wurde, ihn anzuzünden, gelang ihm die Flucht.
Beiden Rekruten wurde zugesichert, dass ihnen „aufgrund ihrer psychiatrischen Diagnose keine Waffen ausgehändigt würden“, aber beide wurden nach Angaben ihrer Familien wiederholt mit Sturmgewehren losgeschickt.
Die Fotos zeigen drei russische Freiwillige, die wir bereits vorgestellt haben. Ganz links - das ist Danilo Dmitrowitsch Mitrofanow, geboren am 23. Juni 2002, der von ukrainischen Einheiten gefangen genommen wurde und lebt. In der Mitte sieht man Andrej Romanowitsch Kutusow, 22 Jahre alt, der das Sturm-V-Kommando nicht überlebt hat. Und das Foto rechts zeigt Alexej Iwanowitsch Gladyschew, geboren am 12. März 2004, den seine Mutter seit dem 22.03. an der Front sucht - wahrscheinlich ist er tot.
Alle drei junge Männer haben eins gemeinsam - sie sind/waren geistig behindert und wurden deshalb nicht zum Wehrdienst eingezogen. Und die Drei sind auch keine Einzelfälle durch Fehler der Rekrutierungsämter - hinter deren Verpflichtung steckt ein System.
Weiterlesen: Geistig behinderte Soldaten in der russischen Armee
Viele "Altfälle" unter den Kriegstoten im März
Die von uns erfassten russischen Kriegstoten sind im März 2025 deutlicher zurück gegangen, als es die Zahlen vermuten lassen. Trotzdem bleiben die russischen Verluste auf einem hohen Niveau:
- Dezember 2024 -- 6.641
- Januar 2025 -- 5.360
- Februar 2025 -- 5.587
- März 2025 -- 5065
Wir haben im März sehr viele Listen mit getöteten Soldaten ausgewertet, deren Tod meist einige Monate zurück lag. Die Initiativen aus Baschkortostan, Tatarstan und Jakutien (Sacha) haben dazu uns die Namen geliefert, in Astrachan wurden Tafeln mit getöteten Soldaten ausgewertet, es gab diverse Filme und die Listen der Sozialinitiativen, die Angehörige von Toten suchen.
Tatsächlich sind auch die Kampfhandlungen der russischen Armee in der Ukraine zu Beginn des Jahres 2025 etwas zurück gegangen.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten -- Stand: 31.03.2025
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Roman Reingartowitsch Merkel geboren am 16.04.1978 aus der Stadt Sajanogorsk in Chakassien. Freiwilliger, ab März 2024 ohne Kontakt zu Angehörigen. Link |
Mark Iwanowitsch Kindsvater geboren am 04.03.19194, Friedhof in der Stadt Koltschugino in der Region Wladimir, Link genau übersetzt "Kinsfater", der mehrfach wegen Diebstahls verurteilt wurde. |
Jewgeni Wiktorowitsch Rindfleisch geboren am 26.10.85 aus dem Dorf Talaja, Gebiet Kemerowo. Wurde 2022 wegen kleinerem Diebstahl (Schaden 750 Rubel =7,5 €) zu 2 Jahren Haft verurteilt. Link 1, Link 2 |
Die folgende Liste enthält 50 Namen aus dem Monat März 2025, die von Russlanddeutschen sein können. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und vielleicht haben manche Namen auch einen anderen Ursprung. Richtigstellungen nehmen wir gerne entgegen. Wir haben beim Außenministerium Deutschlands nach Erkenntnissen angefragt, warum sich so viele deutsche Nachnamen in den Listen der gefallenen russischen Soldaten befinden, aber bisher noch keine Antwort erhalten.
Wie wir immer wieder berichten, ist die Überlebenschance für die russische Freiwilligen an der Front in der Ukraine nicht sehr hoch. Und häufig werden jene Soldaten schon nach sehr kurzer Zeit getötet. Das weckt Begehrlichkeiten. Das Video links stammt von einem Mitarbeiter des Sozialdienstes aus Rostow am Don. Leider sind die deutschen Untertitel nicht immer ganz verständlich, so dass wir eine Zusammenfassung seines Videomonologes nachfolgend veröffentlichen.
„Wir haben in letzter Zeit mit einer besonderen Art von Geschäftsplänen zu tun! Es gibt eine Anzahl von Frauen, die versuchen auf einfache Weise zu Geld zu kommen: Sie heiraten einen Teilnehmer der "speziellen Militäroperation" einzig zu dem Zweck, dass er sterben soll! Und später wollen sie alle Zahlungen für ihn zu erhalten. Nun, und dementsprechend kaufen sie sich damit eine Wohnung“, berichtet ein Mitarbeiter des russischen Sozialfonds in Rostow am Don.
Russland spielt bei den Friedensverhandlungen auf Zeit und hofft auf dem Schlachtfeld weitere Geländegewinne zu erzielen. Das Endziel bedeutet weiterhin die Zerschlagung der Ukraine als unabhängigen Staat.
Das bedeutet nach den aktuellen russischen Verlustzahlen, dass das Land jeden Monat etwa 38.000 Soldaten für seine Ziele opfert. Aufgeschlüsselt entsprechend dem Monat März 2025 sind das mindestens 8.400 getötete Soldaten und knapp 30.000 Kriegsversehrte.
Leider können wir unsere Zahlen nicht mehr mit Mediazone/BBC vergleichen. BBC veröffentlicht aktuell keine Zahlen auf ihrer russischen Webseite und Mediazone wurde wohl durch die ausbleibende finanzielle Unterstützung aus den USA zurückgeworfen.
Aufschrift auf Gebäude: Deine Helden, Russland
Nach unseren aktuellen Zahlen vom Monat März 2025 befinden sich erneut neun junge Männer aus dem Autonomer Kreis der Tschuktschen unter den toten russischen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine. Das sind sehr wenige, wenn man die Menge der Kriegstoten betrachtet, aber sehr viele, wenn man die wenigen Bewohner von Tschukotka einbezieht. Auf einer Fläche die etwa doppelt so groß wie Deutschland ist, leben gerade mal 48.000 Menschen. Und es besteht der begründete Verdacht, dass es wahrscheinlich noch wesentlich weniger Menschen sind, da viele weggezogen sind, in den Registern der kleinen Dörfer aber weiter geführt werden.
Weiterlesen: Die "Tschukotka-Front" und der Krieg in der Ukraine
Panorama von Gelendschik -- Foto: Messir azazello -- Lizenz: frei
Wir haben die Stadt Gelendschik bereits in unserer letzten Tabelle mit den Kriegstoten der Region Krasnodar vorgestellt. Der Ort ist eines der wichtigsten touristischen Ziele an der russischen Schwarzmeerküste. Gelendschik hat etwa 80.000 Einwohner und kann während der Tourismussaison über 40.000 Betten bereit stellen. Südlich von Gelendschik gibt es auch jenes mysteriöse Anwesen, das über eine Milliarde € gekostet haben soll und das dem russischen Präsidenten Putin zugeschrieben wird.
Aus Gelendschik kommt auch ein Video, das auf VKontake veröffentlicht wurde und das die im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Soldaten aus der Stadt auflistet. Von den 62 veröffentlichten Namen konnten wir elf neu in unsere Statistik auf nehmen.
Wir veröffentlichen das Video lediglich zum Zwecke der Dokumentation. Es hat ansonsten keinerlei weiteren Informationsgehalt.
Der russische Diplomat Grigori Karasin (Foto rechts) vertritt Russland bei den Verhandlungen mit den USA in Riad/Saudi-Arabien über einen Waffenstillstand in der Ukraine. In einem Interview mit einem russischen Fernsehsender äußerte er sich sehr wage: "Ein positives Ergebnis der Waffenstillstandsgespräche werde es noch nicht in diesem Jahr geben oder erst Ende dieses Jahres".
Es scheint so, dass Russland noch immer an einen mlitärischen Erfolg im Krieg gegen die Ukraine setzt und abwarten will, wie die Lage an der Front sich entwickelt.
Wir geben den Bericht der St. Petersburger Internetzeitung "Fontanka" als übersetzte Bildschirmkopie wieder:
Wir haben das Dorf Vankarem in Tschukotka bereits hier vorgestellt. Aus diesem kleinen Dorf mit etwa 120 Bewohnern befinden sich bereits zwei Kriegstote in unseren Listen. Anatoly Artamonow war überhaupt der erste von uns registrierte Soldat aus dem "Autonomen Kreis Tschukotka". Sein Tod wurde am 23. März 2022 gemeldet.
Anatoly wurde auf einer Hauswand in der Hauptstadt der Region verewigt, wie wir jetzt erst bemerkt haben - mit dem Titel "Deine Helden, Russland". Wir haben das Foto in unserem Beitrag über die "Tschukotka Front" veröffentlicht.
Seit über drei Jahren berichten wir nun über den Krieg Russlands gegen die Ukraine - ganz aus der Perspektive des Angreifers heraus. Den allergrößten Teil unser Arbeit machen nicht die Beiträge auf dieser Webseite aus, sondern unsere Statistik der russischen Kriegstoten. (Irgendwann vor langer Zeit waren wir der Meinung, dass jene hohen Verluste den Aggressor Russland zum Umdenken veranlassen könnten. Wir lagen völlig falsch.)
All die Arbeit, die in diesem Projekt steckt, wird von uns selbst finanziert, genau so wie der Webserver und die Technik im Hintergrund. Es gibt keinen Sponsor, keine bezahlten Anzeigen, keine Kooperation mit staatlichen Akteuren - nirgendwo und wir betteln auch nicht um Spenden. Keiner aus unserem sehr kleinen Team ist in einer politischen Partei, wir werden auch von keiner unterstützt, wir sehen allerdings unser Engagement in einem politischen Kontext.
Demnächst müssen wir aus technischen Gründen unseren Hoster wechseln. Dafür fehlt uns jede Kapazität. Wer folglich eine seriöse Hostingfirma kennt, die in unserem finanziellen Rahmen bleibt und uns beim Transfer unterstützt - für solche Hilfe wären wir dankbar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Günter Berger, 17.04.2025
Rechtzeitig zu den Ostertagen werden wir 365 junge Soldaten vorgestellt haben, die Russland unter Präsident Putin in den Krieg und damit in den Tod geschickt hat. Darunter sind zum Militarismus indoktrinierte junge Leute und dumme Jungs, gescheiterte Schüler und Studenten, Arbeitslose und Gelegenheitsarbeiter, Gefängnisinsassen und Angeklagte in einem Strafverfahren, junge Offiziere und Wehrdienstleistende - und alle zusammen wollten schnell viel Geld verdienen.
So haben wir für jeden Tag des Jahres einen getöteten jungen Soldaten präsentiert, die traurige Wahrheit ist, wir hätten in jedem Monat 365 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zusammenbekommen, die in jenem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Ob wir diese Serie weiter fortsetzen oder andere Themen an dieser Stelle präsentieren, ist im Moment noch nicht entschieden. Dafür wollen wir noch ein Lied des Akkordeonspielers Igor Gorinow nachschieben, das er im kalten Rekrutierungsbüro für die auf ihre Abreise wartenden Freiwiligen gespielt hat. Igor war 23 Jahre alt, kam aus der russischen Teilrepublik Mari El und singt vermutlich auch in deren Sprache. Am 3. März 24 war sein Spiel zuende. (Teil I)
Stand 02. April 25 haben wir alle uns vorliegenden russischen Kriegstoten für den März 2025 erfasst und überprüft. An der von uns bereits veröffentlichten Zahl von 107.581 getöteten Soldaten wird sich nichts mehr ändern. Im Moment übersetzen wir die Namen, das wird einen ganzen Tag noch dauern und danach machen wir ein paar Tage Pause, weil diverse familiäre Ereignisse anstehen. Unsere Zusammenfassung ist deshalb erst am 9. oder 10. April zu erwarten.
Unsere Abschätzung der russischen Verluste werden wir allerdings vorziehen.
Wir hatten Ende letzten Jahres über den Bezirk Baimak in Baschkortostan berichtet. Dort gab es Anfang 2024 die größten öffentlichen Proteste seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Es gibt eine Serie von Prozessen vor russischen Gerichten - meist außerhalb Baschkorostans - gegen die vermeintlichen Rädelsführer. Wir haben nicht die Möglichkeit in Russland zu recherchieren, deshalb haben wir bei der BBC um die Nachveröffentlichung eines Beitrags zu diesem Thema gebeten. Leider haben wir letztlich keine Antwort erhalten.
Wer sich für den Ablauf all der Prozesse interessiert, Radio Free Europe ist noch nicht stillgelegt und hat eine besondere Seite zu den Prozessen veröffentlicht. Es ist eine interessante Dokumentation der russischen Repression geworden.
Aus naheliegenden Gründen benutzen wir im Alltag den Firefox-Browser, für die Übersetzung der russischen Sprache ist er allerdings weniger geeignet. Das Mittel der Wahl ist dafür der Google-Browser Chrome. Mit einem Klick kann man sich die russischen Beiträge in verständliches Deutsch übersetzen lassen. (Link zur Baimak-Dokumenatation)
Im Moment sind die Meldungen über getötete Soldaten stark zurück gegangen und liegen etwa bei 80 bis 100 Kriegstoten pro Tag. Dazu kommt, dass darunter auch einige Altfälle sind, die auf Grund von Gedenkseiten und -Filmen öffentlich werden.
Die merkwürdigste Liste stammt -wahrscheinlich- vom ukrainischen Geheimdienst. Es handelt sich um die im Jahr 2024 getöteten russischen Soldaten aus den Wäldern und den Feldern des Bezirks Kremensky in der ukrainischen Region Luhansk - insgesamt etwa 1.500 Namen sollen es sein. Bisher veröffentlicht wurden knapp 700 Namen. Da die Toten inzwischen geborgen wurden, konnte anhand von Todesmeldungen die Echtheit der Liste nachgewiesen werden.
Unser Hoster musste kurzfristig den von uns benutzten Server neu starten. Deshalb ist es zu einem kurzen Ausfall unserer Seite gekommen. Wir wurden sehr kurzfristig darüber informiert, deshalb konnten wir den Ausfall nicht vorher ankündigen.
Der Rückzug der USA in allen Bereichen macht sich jetzt auch in den Informationen für russische Bürger bemerkbar. Radio Liberty/Radio freies Europa hatte einen sehr informativen Dienst für die verschiedensten russischen Regionen, z.B. europäischer Norden Russlands, Region Wolga, Region Ferner Osten und Region Kaukasus. Radio Liberty stellte Informationen für russische Bürger zur Verfügung, die durch russische Medien nicht verbreitet werden können oder dürfen. Wir haben einige wenige Beiträge, die zu unserer Berichterstattung passten, übernommen.
Nun schließt Präsident Trump diese Einrichtung, wie heute mitgeteilt wurde. Und in der Folge werden wohl auch ein paar andere Medien, die aus dem Ausland in russischer Sprache kritisch berichten, ihre Arbeit einstellen müssen.
Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der ehemalige Offizier der russischen Armee, Witaly Wotanowsky, die Idee, die Kriegsgräber auf den Friedhöfen der Region Krasnodar abzusuchen, um die wirklichen Verluste der russischen Armee zu dokumentieren. Wir haben seine Erkenntnisse gesondert ausgewiesen, weil wir so eine Relation zwischen den veröffentlichten Meldungen und der tatsächlichen Todesrate herstellen konnten. In insgesamt vier Listen haben wir knapp 800 Kriegsgräber dokumentiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Witaly Wotanowsky musste im April 2023 aus Russland flüchten, seine Kollegen konnten seine Arbeit nicht mehr in vollem Umfang weiterführen, als Referenz ist die Region Krasnodar inzwischen obsolet. Wir werden die vierte Liste noch bis zum 800. Kriegsgrab (aktuell 794) auffüllen. Alle weiteren Meldungen werden danach ganz normal in die Region Krasnodar einfließen.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Voraussichtlich bis zum Sonntag, 09.03.25, können wir unsere Zusammenfassung für den Monat Februar vorlegen. Viele Überraschungen wird es nicht geben, dafür scheint sowieso aktuell ausschließlich die Trump-Regierung in den USA zuständig zu sein. Wir sind entsetzt.
Zu spät - auch Mediazone hat jetzt eine Liste der Namen und der dazugehörigen Veröffentlichungen ins Internet gestellt und damit ihre Zusammenstellung der russischen Kriegstoten öffentlich gemacht. Zu spät deshalb, weil ein Abgleich zwischen deren Erkenntnissen und unseren Recherchen - zumindest für uns - nicht mehr möglich ist. Wir sind zwar sehr sicher, dass es bei Mediazone zahlreiche Fälle gibt, die wir nicht gefunden haben. Und das selbe gilt natürlich umgekehrt. Aber inzwischen ist die Anzahl der Kriegstoten so stark angestiegen, dass ein Abgleich viel zu viel Zeit beanspruchen würde - die wir in unserem kleinen Team nicht haben.
Seit Beginn des Krieges hat der Gouverneur der Oblast Sachalin, Waleri Limarenko, regelmäßig auf seinem Telegram-Kanal die im Krieg gegen die Ukraine getöteten Bewohner seiner Insel veröffentlicht. Die Nachrichten waren ziemlich karg, nur die Namen und der ehemalige Wohnort wurden angegeben - also keine Fotos, kein Alter und auch kein Todeszeitpunkt.
Waleri Limarenko blieb allerdings ein aktiver Unterstützer des Krieges und warb in seinem Einflussgebiet zum Freiwilligendienst. Seine Oblast hatte deshalb ständig steigende Opferzahlen, die sie auf den 5. Platz in Russland brachte, wenn man die Todeszahlen ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt.
Etwa ab dem 20. Dezember 24 hat Limarenko die Meldungen über neue gefallene Soldaten eingestellt. Eine bisher zuverlässige Quelle für unsere Daten ist damit weggefallen.
Wir haben am 25. Februar 25 über das staatliche ukrainische Projekt "Ich will jemanden finden" berichtet, das bei der Suche nach vermissten russischen Soldaten behilflich sein kann. Etwa 60.000 Suchanfragen sind dort eingegangen.
Wir selbst können nicht in Russland recherchieren, dafür fehlen uns die finanziellen und personellen Mittel. Da trifft es sich gut, dass das Projekt OKNO (Fenster) genau zu diesem Thema einen aktuellen Beitrag veröffentlicht hat, der ausführlich die Geschichten der Ehefrauen oder Mütter von sechs vermissten Soldaten erzählt. Wir halten ihn für unbedingt lesenswert und haben ihn in deutscher Sprache nachveröffentlicht.
Der US-Senator Mark Kelly, ein Demokrat, befragt Stephen Feinberg, der für das Amt des stellvertretenden Verteidigungsminister vorgeschlagen wurde. Übrigens Mark Kelly ist ein ehemaliger Astronaut, Stephen Feinberg dagegen ist Hedge-Fonds-Manager und Milliardär.
Es scheint, dass Feinberg noch nicht ganz die Schule des Doppeldenk durchlaufen hat, über die wir zuletzt geschrieben haben.
Es gab einige Mißverständnisse, aber jetzt ist endlich unser Beitrag über Baschkortostan online.
Baschkirien hat im Moment die höchsten Verluste im Krieg Russlands gegen die Ukraine und es stirbt überwiegend die einfache Landbevölkerung - meist ethnische Baschkiren oder Tataren.
Wir haben deshalb drei Fragen nach Baschkortostan geschickt und nach dem Warum gefragt? Die Macher des Telegram-Kanals "Fremder Krieg" haben uns ausführlich geantwortet.
Es gibt inzwischen auch einen weiteren Telegram-Kanal aus Baschkortostan, der über den aktiven Widerstand gegen Russland informiert: "Baschkortostan, kämpfe für Baschkortostan! Nicht für Russland! Weil es dich nicht braucht."
Es gehört zur Ironie des Krieges in der Ukraine, dass sich zum 4. Jahrestag des russischen Angriffs am 24. Februar 2025 über 100.000 getötete Soldaten in unserer Datenbank befinden werden - das ist inzwischen sicher. All die vielen Namen stammen aus offenen Quellen und können über die von uns veröffentlichten Links auch nachvollzogen werden. Natürlich wurden einige der Veröffentlichungen inzwischen gelöscht und einige Medien haben ihr Erscheinen eingestellt. Aber für jede Veröffentlichung liegt uns auch ein Screenshot vor.
Richtig ist auch, die tatsächliche Zahl der getöteten Soldaten dürfte wesentlich höher sein und nach unseren Abschätzungen bei über 160.000 gefallenen russischen Angreifern liegen.
Jeden Tag wird uns immer wieder bewusst, welche Unmenschlichkeit und Grausamkeit sich in diesem russischen Angriff zeigt. Das Militär wirft täglich neue Soldaten in die Schlacht, von denen nur wenige überleben. Das alles für geringe Geländegewinne. Und wer nicht spurt, wird eingesperrt, gefoltert und wenn das nicht hilft, auch getötet.
OM, 14.02.25
Alle russischen Regionen wurden heute zum 31.01.25 aktualisiert. Baschkortostan hat erneut den höchsten Zuwachs an Kriegstoten, gefolgt von Tatarstan und der Region Tscheljabinsk.
Insgesamt wurden im Januar einige Verzeichnisse ausgewertet, die Kriegstote seit Beginn des Krieges dokumentierten. Es wurden folglich auch zahlreiche Altfälle neu registriert.
Die absoluten Zahlen für Januar 25 haben wir bereits im Kopf unserer Seite veröffentlicht. Daran wird sich nur noch marginal etwas ändern.
Im Moment gehen wir noch etwa 800 Meldungen aus dem Februar 25 durch, das wird noch einige Tage dauern. Unsere Zusammenfassung für den Monat Januar wird etwa in einer Woche veröffentlicht werden.
Im Moment befinden wir uns im Austausch mit einer Initiativgruppe in Baschkortostan. Die russische Teilrepublik wird auch im Januar 25 die höchsten Verluste im Krieg gegen die Ukraine aufweisen und wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen einen Beitrag der Initiative veröffentlichen können, der die dortige Situation erklärt.
OM, 04.02.25
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Kirill Iljitsch, 21 Jahre
Seit dem Jahr 2022 stand die ukrainische Stadt Wuhledar unter Dauerbeschuss aus russischen Kanonen. Als nur noch Ruinen übrig blieben, gab die Ukraine die Stadt im Oktober 2024 auf. In Russland nennt man das eine Befreiung. Einer der Täter, der junge Kirill Iljitsch Stammburg, bekam dafür eine Belobigung der Armeeführung, wurde aber Ende November 2024 bei einem weiteren Angriff vermisst. Kirill, geboren am 5. August 2003, kam aus der Stadt Kondopoga, die am Onegasee in Karelien liegt. Wir wissen nicht, warum Kirill in den Krieg gezogen ist, wir wissen nicht, ob er sich auf Grund seines Namens als Russlanddeutscher bezeichnete, wir wissen dagegen, dass er erst Mitte März in seiner Heimatstadt begraben wurde.
Alexander Wadimowitsch Tuchbatow, geboren am 18.05.1994, stammt aus der Kleinstadt Kusowatowo in der Oblast Uljanowsk. Der Leiter der Bezirksverwaltung, Alexander Wiltschik, gab am 30. März 25 seinen Tod bekannt und fand ein paar herzliche Worte:
"Bei der Durchführung eines Kampfeinsatzes im Rahmen einer speziellen Militäroperation starb unser Landsmann Alexander Wadimowitsch Tuchbatow. Er gab sein Leben, blieb seinem Eid treu und verteidigte die Interessen des Vaterlandes. Ich spreche seiner Familie und seinen Freunden mein aufrichtiges Beileid aus. Wir trauern mit Ihnen." Dazu veröffentlichte er ein nettes Foto der Verblichenen.
Wenn man sich etwas im Internet umschaut, dann findet man einen gänzlich anderen jungen Mann. Alexander, nach dem Fachschulabschluss arbeitslos mit einem Kind, wurde in den verschiedensten Regionen Russlands straffällig - meist kleinere Diebstähle. Es gibt Urteile in der Region Uljanowsk, Oblast Moskau und zuletzt im Jahr 2019 in Mordwinien.
Es ist ziemlich sicher, dass Alexander kein braver Bürger blieb, sondern sich einer erneuten Verurteilung durch einen Sturm-V Vertrag entzog. Am 31. März wurde er zuhause beigesetzt.
Sergej Beketow kam aus dem Dorf Maloretschenskoje, einem Urlaubsort an der Südküste der Halbinsel Krim. Sehr viel ist über Sergej nicht bekannt, er wäre im Waisenhaus aufgewachsen und als Kind in seinem Dorf "Funtik" gerufen worden.
Dafür wissen wir ziemlich genau, wie Sergej getötet wurde. In Ermangelung von gepanzerten Fahrzeugen schickt die russische Armee immer häufiger ihre Soldaten in allen möglichen Fahrzeugen zum Einsatz an die Front. Das können Schrottautos sein, chinesische Golfwagen und auch Motoräder aus dem chinesischen Versandhaus.
Sergej wurde mit solch einem Motorrad am 22. März 2025 ins Kampfgebiet geschickt. Auf der Strecke nach vorne wurden er und sein Moped entweder von einem Geschoss oder von einer Drone getroffen, Sergej stürzte, blieb verletzt auf dem Weg liegen und sah seinen Tod kommen. Ein Pilot steuerte eine Kamikazedrohne direkt auf ihn zu. Das Video von seinem bevorstehenden Tod wurde in den sozialen Medien zum viralen Hit und Sergej zum Held in den russischen Medien.
Jetzt im April liegt die Tagesdurchschnittstemperatur in Ust-Belaja noch bei -14,9 ° Celsius. Ust-Belaja ist ein kleines Dorf im "Autonomen Kreis der Tschuktschen", das nominal im Jahr 2023 etwa 620 Bewohner haben sollte. Ziemlich sicher sind es wesentlich weniger Einwohner, da viele Männer ihr Einkommen ganz woanders in Russland verdienen.
Aus diesem abgelegenen Dorf haben wir bereits fünf getötete Männer im Krieg gegen die Ukraine erfasst. Sie alle lockte der hohe Verdienst und erst in zweiter Linie die russische Propaganda. Wir haben unseren Beitrag über das Tschuktschen-Dorf und die getöteten Männer erneut aktualisiert.
Nachtrag (24.4.25): Mit Sergej Wassiljewitsch Djatschkow haben wir den 6. Einwohner von Ust-Belaja nachgetragen. Sein Tod ist schon eine Weile her. Sergej zog in die Region Magadan, wurde kleinkriminell und mehrfach verurteilt. Statt Gefängnis verpflichtete er sich bei der Gruppe Wagner, überlebte und ging dann zur russischen Armee. Er wurde am 26.10.23 getötet.
Am 18. April 25 hat auch die BBC eine neue Statistik zu den russischen Kriegstoten veröffentlicht. Die Erfassung scheint allerdings zu stocken, bisher hatten wir in der Summe immer ähnliche Verlustzahlen - aktuell liegt die BBC mit etwa 6.000 Fällen zurück.
Die BBC schätzt die realen Zahlen etwas anders als wir - eine durchaus mögliche Variante. Nicht einverstanden sind wir mit den ominösen 21 bis 23,5 Tausend toten Soldaten aus den ehemaligen Volksrepubliken Donezk und Luhansk.
Eine mit den Zahlen der BBC aktualisierte Tabelle findet ihr hier.
Im Finanzwesen sind Optionen Wetten auf die Zukunft. Man kann dabei mit allerlei Dingen viel verdienen oder verlieren., z.B. mit Aktienoptien, Optionen auf Edelmetalle, Devisen, Getreide usw. In Russland dagegen werden zur Zeit Wetten auf das eigene Leben abgeschlossen und das geht so:
Jeden Tag schließen im Augenblick in Moskau mehr als 100 Männer einen Vertrag mit dem russischen Militär zum Einsatz an der Front - mehr als je zuvor. Mit der Unterschrift kassieren sie etwa 2,3 Millionen Rubel (ca. 25.000 €) und reisen in des Kriegsgebiet.
All diese Freiwilligen haben auf einen baldigen Waffenstillstand an der Front gewettet. Je früher solch eine Vereinbarung in Kraft tritt um so besser. Die Männer haben das vereinbarte Geld kassiert und müssen dafür nicht kämpfen. Dazu gibt es für russische Verhältnisse noch ein gutes Gehalt.
Das russische Medium "Werstka" schreibt dazu:
Die Rekrutierungsrate neuer Zeitsoldaten in Moskau in der ersten Aprilwoche brach Rekorde für ähnliche Zeiträume der vorangegangenen drei Monate, fand Werstka heraus. Vom 1. bis 10. April unterzeichneten 993 Personen über das Rekrutierungszentrum in der Jablotschkowa-Straße Verträge mit dem Verteidigungsministerium. Zum Vergleich: In den ersten zehn Tagen des Monats März unterzeichneten 499 Personen, im Februar 503 und im Januar 341 Personen.
Das Schicksal von Alexander Borisow ist verworren. Der Mann war Theaterregisseur und wollte am Theater der Stadt Tschaikowsky in der Region Perm ein Stück von Sachar Prilepin inszenieren. Prilepin ist ein erfolgreicher Schriftsteller in Russland, war früher mit Nawalny kritisch unterwegs und später Mitglied bei das "Andere Russland". Auch war er am Krieg im Donbass beteiligt als Kommandeur einer "Separatisteneinheit" und glühender Vertreter des russischen Imperialismus. Bei einem Anschlag im Mai 2023 auf sein Auto wurde Prilepin schwer verwundet
Jenes Stück "Es gibt keinen Tod" handelt von Prilepins Erfahrungen im Donbass. Borisows militaristsche Einstellung zum Krieg kam bei den Schauspielern und den Theatermachern nicht gut an, der Stück wurde abgesetzt und der Regisseur entlassen.
In einem Jugendtheater der Stadt Tula konnte er das Theaterstück dann doch auf die Bühne bringen. Allerdings gab es dafür keine Bezahlung und unser Regisseur entschloss sich deshalb, selbst in den Krieg zu ziehen. Am 29. März 25 gab das Theater in Tula seinen Tod an der Front bekannt. Wir haben einen Nachruf hier veröffentlicht.
Und weil es ein Teil der russischen Erzählungen ist, dass es für Soldaten das ewige Leben gebe, noch eine Bemerkung. Jeder, der im Krieg getötet wird, ist vom Militär und der Gesellschaft sofort vergessen. Nur wenige Angehörige trauern, das Begräbnis mit Gewehrsalven und Soldaten im Stechschritt ist reine Propaganda.
Der junge Konstantin Petrowitsch Iwanow war sicher kein angenehmer Zeitgenosse. Konstantin wurde am 11. Mai 2000 im großen Dorf Suntar in Jakutien geboren. Laut einer Pressemeldung vom Februar 2020 war der damals noch 19-jährige Jakute flüchtig und wurde wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge sowie Diebstahl mit erheblichem Sachschaden von der Polizei gesucht.
Ein Gerichtsurteil haben wir auf die Schnelle nicht gefunden, aber Konstantin landete als Sturm-Z Soldat an der Front. Offensichtlich wollte auch er seine Strafe nicht absitzen. Am 23. Dezember 2024 wurde auch Konstantin getötet.
Der Telegram-Kanal "Die Toten aus der Republik Sacha" berichtet, dass Konstantin Iwanow von seinem eigenen Kommandanten, Kampfname "Schamane", erschossen worden wäre. Um die Tat zu vertuschen, wurde die Leiche verscharrt und Konstantin als vermisst gemeldet. Seine Kamaraden hätten allerdings den Körper wieder ausgegraben.
Dies wäre bereits der vierte Fall, dass Soldaten aus Jakutien (Sacha) von ihren Vorgesetzten erschossen wurden, schreibt der Telegram-Kanal. Einen Fall haben wir kürzlich dokumentiert.
Wir hatten unter dem Titel "Ein Businessplan" ein Geschäftsmodell russischer Frauen vorgestellt, die kurzfristig Kriegsfreiwillige heiraten und dann bei deren Tod die Abfindung kassieren. Meist kaufen sie sich damit eine Eigentumswohnung. Das berichtete zumindest ein Sozialarbeiter aus Rostow am Don.
Heute sind wir über einen entsprechenden Fall gestolpert. Eine Frau eines Escort-Services heiratete einen Achmat-Söldner, der dann in der Region Kursk getötet wurde. Wer Interesse und Zeit für die schmutzigen Details aufbringt, findet die übersetzte Geschichte hier.
Nachtrag: Angelika ist übrigens Angestellte im Strafvollzug und organisierte 2023 einen Wettbewerb zur "Miss Strafvollzug". Erste wurde eine junge Frau aus Tuwa, Angelika wurde letzte.(Link, übersetzte Kopie)
Update: Die Nachricht beginnt eigentlich hier:
01.04.25 - der Telegram-Kanal "znakcity" aus der Region Tambow berichtet:
Der jüngste Einwohner der Region Tambow, der im Krieg in der Ukraine starb, der 18-jährige Artem Sutormin, wurde im Dorf Nowojurjewo begraben.
Der Rektor der örtlichen Kirche des Heiligen Erzengels Michael, Priester Vladimir, der bei der Beerdigung anwesend war, erklärte, dass Sutormin nach Abschluss der Schule in den Krieg gezogen sei.
„Man kann den Körper eines Menschen töten, aber nicht seine Seele. Solange es solche Jungen gibt, die schon in der Schule bereit sind, für die Verteidigung ihres Vaterlandes einzutreten, wird Russland leben“, sagte er.
Der Soldat starb am 21. März 2025. Wann genau er den Vertrag unterzeichnete, ist nicht bekannt. Sutormin wurde am 12. Januar 2007 geboren.
Wenn man die wenigen Informationen durchleuchtet, die wir über die jungen gefallenen Soldaten erhalten, dann finden sich immer wieder Gemeinsamkeiten. Die jungen Männer haben ihre Ausbildung abgebrochen oder erst gar nicht angefangen, kommen aus zerrütteten Familien oder sind Waisen, arbeiten - wenn überhaupt - in prekären Beschäftigungsverhältnissen und alle zusammen lockt das viele Geld, das einem Lotteriegewinn gleichkommt.
Nikita Alexandrowitsch Nurejew ist so ein Beispiel. Er wurde am 19. Oktober 2003 im Dorf Kopjewo (ca. 700 Einwohner) in Chakassien geboren. Nikitas Eltern spielten bei seiner Erziehung keine Rolle, er wurde von den Großeltern großgezogen.
Nach der neunten Klasse trat er in die Landwirtschaftsschule ein, verließ sie jedoch ohne Abschluss, um im Akkord zu arbeiten. Am 9. Mai 2024 meldete sich Nikita freiwillig zum Kriegsdienst, wurde im Sommer verwundet und kaum genesen wieder an die Front in der Region Kursk versetzt. Am 12. Januar 25 wurde er getötet.
Unsere Geschichte beginnt im Mai 2020 im kleinen Dorf Bökö mit etwa 300 Bewohnern im Megino-Kangalassky-Ulus in Jakutien. Die gesamte Gegend wird überwiegend durch Jakuten bewohnt - ein Turkvolk überwiegend christlichen Glaubens. Nach einem langen kaltem Winter sind im Mai die Tagesdurchschnittstemperaturen endlich wieder positiv.
Am 21. Mai sitzen Ajaal Anatoljewitsch Skrybykin und sein Bruder zusammen in ihrem Haus an der Straße und genehmigen sich zwei Flaschen Wodka. Es kommt zum Streit und der besoffene Ajaal verprügelt seinen betrunkenen Bruder. Der Bruder fällt ob der Schläge auf das Sofa und leistete keinen Widerstand mehr. Trotzdem schlug Ajaal ihm weiter auf die Brust.
Der inzwischen leblose Bruder muss mit dem Krankenwagen abgeholt und mit lebensgefährlichen Verletzungen notoperiert werden. Im Prozess im Oktober 2020 wurde Ajaal zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Bis dahin war Ajaal noch ohne Vorstrafen, vielleicht sind weitere dazu gekommen, auf jeden Fall wurde Ajaal Skrybykin im Gefängnis zum Krieg gegen die Ukraine rekrutiert und landete als Sturm-Z Soldat an der Front. Wann und wo er im Krieg getötet wurde, wissen wir nicht. Laut den spärlichen Informationen wurde Ajaal von seinem eigenen Kommandanten erschossen.
Nachtrag zu unserem Kurzbeitrag "Dem Mörder ein Denkmal".
Wir haben die Namen der Beteiligten an jenem Mord in unserer Datenbank gesucht. Tatsächlich haben wir dort einen weiteren Namen gefunden: Wsewolod Fedasch. Er befindet sich an Position 1448 unserer Liste der getöteten Soldaten der Region Irkutsk. Wsewolod, geboren 1999, kam aus der sibirischen Stadt Ussolje-Sibirskoje. Er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, kam im Februar 2024 an die Front und wurde vor dem 1. Mai 2024 dort getötet.
Im Hafen der Stadt Murmansk hat Russlands Präsident Putin ein neues Atom-U-Boot eingeweiht. Zu seinem Empfang wurde eine Ehrengarde aufgestellt. Allerdings war das Vertrauen in die eigenen Soldaten nicht besonders groß. Ein Sicherheitsbeamter tastete die einzelnen Gardesoldaten auf versteckte Waffen ab.
Die Geschichte um Wassili Olegowitsch Kotseljabin (02.11.1997 - 13.01.2023) schnell erzählt:
Im September 2018 entführten Wassili und vier Freunde einen Bekannten und brachten ihn an das Ufer des Flusses Angara im Leninsky-Bezirk von Irkutsk. Dort stach jeder von ihnen abwechselnd auf den Körper des Entführten ein. Während einer stach, hielten die anderen das Opfer an Armen und Beinen fest. Insgesamt stachen sie mindestens 32 Mal auf den Verstorbenen ein. Der Organisator des Verbrechens war Kotseljabin, da das Opfer seine Schwester beleidigt hätte. Alle fünf Mörder wurden schnell festgenommen und im Jahr 2020 zu langen Haftstrafen verurteilt. Wassili Kotseljabin erhielt eine Haftstrafe von 17 Jahren.
Bereits im November 2022 kam Wassili frei. Die Gruppe Wagner hatte ihn rekrutiert und schickte ihn an die Front. Es wurde ein kurzer Militäreinsatz, im Januar 2023 war Wassili tot.
Das kleine Dorf Scharagai in der Oblast Irkutsk mit etwa 500 Einwohnern hat ein Denkmal für drei ehemalige Bewohner errichtet, die im Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. An zweiter Stelle prangt der Namen von Wassili Kotseljabin.
"Wir werden die Erinnerung an die Helden und ihre glorreichen Taten für immer in unseren Herzen bewahren und die jüngere Generation nach ihrem Beispiel erziehen", schrieb die Bezirksverwaltung